Im Hoffnungslauf

„Enzo Diessl ist aber Europas größtes Talent!“

Olympia
04.08.2024 13:09

Enzo Diessl, Österreichs großes Leichtathletik-Talent, hat in Paris eine sehr ansprechende olympische Premiere gefeiert. Der 20-Jährige belegte in seinem Vorlauf über 110 m Hürden in 13,63 Sekunden den sechsten Platz und muss damit in den Hoffnungslauf am Dienstag. „Ich bin vielleicht noch etwas zu schüchtern gelaufen …“

13,43 Sekunden hätten aus den fünf Vorläufen zum direkten Aufstieg ins Semfinale gereicht. Da fehlte dem Youngster, der in der Gesamtreihung der Vorläufe den 29. Platz belegte, doch noch etwas. „Mein Start war für meine Verhältnisse sehr gut. Bis zur vierten, fünften Hürde war mein Rennen gut, aber die zweite Hälfte eben nicht mehr so, wie ich es eigentlich kann.“

Eine kleine Chance sieht Diessl, mit 20 Jahren und zwei Monaten der Jüngste aller Hürdensprinter in Paris, noch, sich aus einer der drei Hoffnungsläufen ins Semifinale zu kommen. Da gibt es jeweils noch zwei Plätze für den Aufstieg. Er traut sch zu, seine Bestzeit von 13,40 zu unterbieten.

„Es hat Spaß gemacht!“
Seine Olympia-Premiere aber hat der Steirer schon einmal voll genossen. „Es hat richtig Spaß gemacht. Ich bin sehr glücklich, hier bei den Spielen zu sein!“ Das hätte man Anfang des Jahres auch kaum für möglich gehalten. Denn der U20-Europameister des Vorjahres bestreitet heuer seine erste Saison über die Männer-Hürden. Aber er hat eine große Zukunft vor sich. Davon ist auch die Fachwelt überzeugt. Arto Bryggare (Fin), Lebensgefährte von Olympoiasiegerin Heike Drechsler, etwa sagt: „Enzo ist das größte Talent Europas!“ Er wagt sogar eine heiße Prognose: „In zwei Jahren läuft er unter 13 Sekunden!“

Weißhaidinger in Gruppe A
Am Montag wird’s dann auch ernst für Diskus-Star Lukas Weißhaidinger! Der Oberösterreicher, der nach Bronze bei EM, WM und Olympia heuer in Rom sogar EM-Silber gewonnen hatte, bestreitet seine Qualifikation. Er wurde in Gruppe A gelost, die um 10.10 Uhr im Stade de Prince beginnt. Für eine Direkt-Qualifikation fürs Finale am 7. August sind 66,00 m gefordert. Eine Weite, die aus der Erfahrung her nicht unbedingt für den Aufstieg notwendig sein wird. Sollten nicht zwölf Diskuswerfer diese geforderte Weite schaffen, wird das Feld mit den Nächstplatzierten aus den beiden Quali-Gruppen aufgefüllt.

Lukas Weißhaidinger (Bild: Thomas Windestam)
Lukas Weißhaidinger

„Natürlich will ich am liebsten gleich im ersten Versuch die 66,00 m werfen“, sagt der 32-jährige Oberösterreicher, eine Zitterpartie, die er manches Mal in der Quali mit nur drei Würfen erlebt hat, will er logischerweise umgehen, um Kräfte und Nerven fürs Finale zu sparen.

Obwohl die Entwicklung im Männer-Diskuswurf seit den Spielen in Tokio 2021 deutlich weitergegangen ist, blieb die Quali-Weite fürs Finale mit 66,00 m gleich wie vor drei Jahren. Allerdings hatte in Tokio auch nur ein Athlet (Daniel Stahl mit 66,12 m) diese Norm übertroffen. Lukas Weißhaidinger kam 2021 mit 64,77 m ins Finale, wo er dann den historischen dritten Platz belegte. Auch 62,93 m reichten in Tokio für den Einzug ins Feld der besten Zwölf. In Rio hatte die Quali-Weite 65,50 m betragen.

Susi Gogl-Walli auf Bahn 5
Auch Susanne Gogl-Walli steigt am Montag in der Morning Session in die Spiele von Paris ein. Sie wurde über 400 m in den 5. Vorlauf (12.27 Uhr) gesetzt und erhielt dort die günstige Bahn 6. Die Top 3 der sechs Vorläufe qualifizieren sich direkt für das Semifinale. Alle anderen Läuferinnen müssen versuchen, über den Umweg der so arg umstrittenen Hoffnungsläufe in die nächste Runde zu kommen.

Susanne Gogl-Walli (Bild: Olaf Brockmann)
Susanne Gogl-Walli

Nur Susanne Gogl-Walli und Christiane Wildschek haben bisher über 400 m der Frauen das olympische 400-m-Semifinale erreicht. Dies möchte die Oberösterreicherin erneut schaffen. Dieses Ziel kann sie direkt aus dem Vorlauf oder aus dem Hoffnungslauf verwirklichen. Zuzutrauen ist ihr dies, hatte sie zuletzt beim Saisonhöhepunkt doch immer ihre Topform gezeigt. So erreichte sie die Semifinals bei Olympia 2021 und bei den Weltmeisterschaften (2022, 2023) sowie heuer bei der EM das Finale. Hinzu kommen ihre überragenden Hallen-Ergebnisse wie bei der WM 2024 (6.) und bei der EM 2023 (4.). Dort löste sie Karoline Käfer als Rekordlerin ab. Im Freien ist die Kärntnerin, übrigens schon als 17-Jährige bei den Spielen 1972 dabei, mit 50,62 im ÖLV-Bereich aber (noch) die Nummer 1 vor ihr mit 50,87.

Olaf Brockmann
Olaf Brockmann
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