„Dasein vergänglich“

Medwedew droht befreiten Oppositionellen

Ausland
04.08.2024 14:35

Der frühere Kremlchef Dmitri Medwedew hat den ausgetauschten politischen Gefangenen aus Russland gedroht. Sie seien „Verräter, die für das heutige Russland eine existenzielle Gefahr darstellen“. Sie sollen „die Vergänglichkeit ihres Daseins in dieser Welt nicht vergessen“ (siehe Video oben).

Der jetzige Vizechef des russischen Sicherheitsrats riet ihnen, sich immer vorsichtig umzuschauen. Wie berichtet, waren bei einem großen Austausch zwischen Russland und dem Westen am Donnerstag auch acht politische Häftlinge aus russischen Gefängnissen freigelassen und ausgeflogen worden. Darunter sind Wladimir Kara-Mursa, Ilja Jaschin und Oleg Orlow.

Dmitri Medwedew (Bild: APA/AFP/SPUTNIK/Yekaterina SHTUKINA)
Dmitri Medwedew

Der Kreml erhielt dafür den Geheimdienstler Wadim Krassikow zurück, der in Deutschland wegen Mordes verurteilt worden war. Krassikow hatte 2019 in Berlin einen Georgier tschetschenischer Herkunft erschossen. Es wird davon ausgegangen, dass er im Auftrag des Kremls gehandelt hatte. Präsident Wladimir Putin begrüßte ihn und mehrere aus westlicher Haft entlassene Spione bei ihrer Ankunft in Moskau.

Haben besseres Geschäft gemacht
Russland habe bei dem Austausch das bessere Geschäft gemacht, sagte Medwedew. Schließlich seien Personen zurückgekehrt, „die für das Vaterland gearbeitet haben“ und „Patrioten ihrer Heimat“ seien. Russland habe hingegen kriminelle Ausländerinnen und Ausländer abgegeben, die ihr Vaterland hassen und zerstören wollen würden.

Arbeit im Exil
Die bedrohten Russen wurden nach Deutschland gebracht und wollen nach eigenen Angaben ihre Arbeit im Exil fortsetzen. „Ich plane nicht, beiseitezutreten“, sagte etwa Andrej Piwowarow. Er hätte den großen Wunsch, zurückzukehren, ihm sei aber klar, dass das die russischen Behörden nicht zulassen würden.

Ilja Jaschin (Bild: AP/Michael Probst)
Ilja Jaschin
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Die Kreml-Vertreter haben meinen Namen gerne aufgenommen, denn für sie ist mein Austausch in Wirklichkeit eine Ausweisung.

Der freigekommene Ilja Jaschin

„Die Kreml-Vertreter haben meinen Namen gerne aufgenommen, denn für sie ist mein Austausch in Wirklichkeit eine Ausweisung“, pflichtet ihm Ilja Jaschin bei. Er wolle weiter gegen den Krieg in der Ukraine eintreten und politischen Gefangenen helfen.

Die USA bekamen bei dem Austausch den Reporter Evan Gershkovich und den ehemaligen Soldaten Paul Whelan zurück, die beide wegen angeblicher Spionage verurteilt waren. Insgesamt kamen 26 Menschen frei.

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