Schweinberger 28.

Überraschungssieg im olympischen Straßenrennen

Olympia
04.08.2024 18:42

Außenseiterin Kristen Faulkner aus den USA hat am Sonntag in Paris völlig überraschend das olympische Rad-Straßenrennen gewonnen. Die 31-Jährige setzte sich nach 158 km dank einer späten Soloattacke aus einer Vierergruppe rund eine Minute vor London-Olympiasiegerin Marianne Vos (NED) und Weltmeisterin Lotte Kopecky (BEL) durch. Die Zeitfahrzehnte Christina Schweinberger wurde 28. (+5:00 Min.), Tokio-Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer landete an der 52. Stelle (+7:53 Min.).

Das Feld startete in Trocadero, rollte raus aus Paris, vorbei an Schloss Versailles sowie dem olympischen Golfkurs in Saint-Quentin-en-Yvelines. Ein Fluchtgruppe von zumeist sechs Fahrerinnen, darunter zwei aus Afghanistan, hatte sich bereits einen mehrminütigen Vorsprung herausgefahren, ehe die Niederländerin Ellen van Dijk in der Verfolgergruppe das Tempo übernahm. Am erstmaligen Anstieg zum Montmartre wurden auch die letzten beiden Ausreißerinnen eingefangen.

Folgenschwerer Dygert-Sturz
Rennmitentscheidend war ein Sturz der US-Amerikanerin Chloé Dygert, sie löste 48 km vor dem Ende in einer engen Stelle damit ein Blockade aus. Auch die Tirolerin Schweinberger wurde wie viele Topfahrerinnen davon ausgebremst und ins Peloton ein großes Loch gerissen – zum Leidwesen der tausenden Fans am Straßenrand waren auch die Französinnen betroffen. Vorne weg fuhren u.a. Vos und die Ungarin Blanka Vas, die sich im Finale zunächst entscheidend abzusetzen schienen. Dreieinhalb Kilometer vor dem Ziel wurde das Duo aber von Kopecky und Faulkner gestellt, unmittelbar danach griff Faulkner an und wurde nicht mehr eingeholt. Vas ging schließlich im engen Dreiersprint um Silber leer aus.

„Selber schuld. Ich wusste, das ist ein wichtiger Punkt. Ich habe mich an Kopecky und Demi Vollering orientiert, die waren auch dahinter. Es war ein Risiko, aber ich bin davor ziemlich viele Attacken mitgegangen. Ich habe mir gedacht, wenn ich nicht mit meiner Energie ein bissl haushalte, dann komme ich bei dem Anstieg, wo es entscheidend wird, nicht mit. Ich habe mich besser gefühlt, als die Platzierung ist“, sagte Schweinberger.

Vorne weg fuhren u.a. Vos und die Ungarin Blanka Vas, die sich im Finale zunächst entscheidend abzusetzen schienen. Dreieinhalb Kilometer vor dem Ziel wurde das Duo aber von Kopecky und Faulkner gestellt, unmittelbar danach griff Faulkner an und wurde nicht mehr eingeholt. Vas ging schließlich im engen Dreiersprint um Silber leer aus. „Ich habe meine späte Attacke mehrere Male geübt heuer, ich habe mich da sehr zuversichtlich gefühlt“, sagte Faulkner. Im Ziel habe sie sich dennoch gefragt. „Was in aller Welt ist da gerade passiert? Das war zu groß, zu realisieren. Ich musste es dreimal checken.“

Schweinberger hatte gehofft, auf der Stadtrunde noch einmal heranzukommen. „Als Kopecky weg war, war es so schwierig, das zu kontrollieren.“ Kiesenhofer hatte mehrere Male Mühe, den Anschluss an das Peloton zu halten, 66 km vor Schluss verlor sie diesen endgültig. Im Zeitfahren war sie nach einem Sturz im Regen unter 35 Teilnehmerinnen nur an 33. Stelle gelandet. Die Niederösterreicherin hatte sich den Ellbogen aufgeschürft und musste genäht werden. Auch am Sonntag blutete es wieder aus der Wunde, bei Kopfsteinpflaster oder Bodenwelle sei es schmerzhaft gewesen, erzählte sie.

„Hätte besser laufen können“
Aber auch in Topform sei das Rennen schwierig gewesen, fügte Kiesenhofer an. „Es hätte besser laufen können, aber ich wusste, dass mir die kurzen Anstiege nicht so sehr liegen. Ich bin eher traurig, dass ich der Christina nicht mehr helfen haben können und auf der Schlussrunde nicht dabei war.“ Aber sie sei mit sich selbst im Reinen. „Ich habe gegeben, was ich hatte.“

Anna Kiesenhofer (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Anna Kiesenhofer

Von der Stimmung her sei es unglaublich gewesen. „Es ist ein Privileg, hier starten zu dürfen. Ich konnte es auch ein bisschen genießen.“ Als sie als Titelverteidigerin vor der dem Start als Erste aufgerufen wurde, habe sie einerseits gewusst, dass sie diesen nicht verteidigen werde. „Aber noch einmal die Ehre zu haben, für das, was ich in Tokio erreicht habe, war schon cool. Aus Angst vor dem Druck ist der Stolz geworden, noch einmal die Nummer eins tragen zu dürfen.“

Christina Schweinberger (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Christina Schweinberger

Auch Schweinberger empfand die Stimmung als „ein Wahnsinn. Durch das Menschenmeer durchfahren, das war so cool, das werde ich nie vergessen. Auch den Zieleinlauf nicht“.

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