WAC über Stürmersuche

Klagenfurt-Sportchef: „Kann kein Schloss kaufen!“

Gesellschafter Zeljko Karajica (re.) besprach sich in Wolfsberg mit Austria-Sportboss Günther Gorenzel.

(Bild: Kuess Josef/Kuess)

Austria Klagenfurt leckt nach der klaren 1:4-Pleite im Derby die Wunden. Coach Pacult gesteht: „Ich mache mir immer Vorwürfe“. Sportchef Gorenzel erklärt die Finanzlage. Der WAC feierte den höchsten Startsieg seit zehn Jahren – und die „Krone“ hat ein Update zur Stürmersuche. 

Die heftigste Auftakt-Klatsche seit dem Bundesliga-Aufstieg steckt Austria Klagenfurt noch in den Knochen. Beim 1:4 in Wolfsberg hat auch Coach Peter Pacult mit seiner Aufstellung überrascht:

• In der Vorbereitung spielte er stets ein 3-4-1-2-System, diesmal setzte Pacult mit dem (formschwachen) Binder nur auf eine Spitze.

Peter Pacult

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

• Der beste Bomber der Vorbereitung, David Toshevski, kam nur von der Bank. Der Grund? „Er muss noch viel lernen. Gegen unterklassige Klubs hat er viele Tore gemacht, gegen gute Gegner hat man gesehen, wo die Probleme sind – man muss aufpassen, ihn nicht so hochloben. Er ist ja noch jung“, meint Pacult.

• Auch der Einsatz von Goalie Knaller verwunderte – nach seinen Patzern deutet nun aber alles auf einen Wechsel zu Neuzugang Spari hin. Und Pacult gestand: „Vorwürfe macht man sich als Coach immer, wenn das Ergebnis nicht passt!“ Dass der Trainerfuchs mit seinen Entscheidungen aber schon oft richtig lag, weiß man auch. . .

Die Rufe nach Verstärkungen werden jedenfalls lauter. Worauf Klagenfurts Sportchef Günther Gorenzel erklärt: „Man muss sich nach den wirtschaftlichen Möglichkeiten richten. Der Verein hat in den ersten Jahren nach der Übernahme mehr ausgegeben als eingenommen. Und heuer lautet die Maxime, dass wir nur so viel ausgeben dürfen, wie eingenommen wird. Danach müssen wir uns richten – ich kann mir ja auch kein Schloss am Wörthersee kaufen, wenn ich das Geld nicht habe. . .“

Günther Gorenzel

(Bild: f. pessentheiner)

Der neue Kurs von Gesellschafter Zeljko Karajica wird daher durchgezogen. „Das ist alternativlos. Es war aber jedem bewusst, dass es nach dem Umbruch schwer wird – jedoch stellen wir nach nur einem Match sicher nicht alles infrage!“, sagt Gorenzel und betont auch: „Die Partien gegen Rapid und Sturm sind nun Bonusspiele. Entscheidend wird’s gegen WSG Tirol.“

Ballo lief Austria Klagenfurt um die Ohren

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

Vier Tore geknallt (wenn teils auch unter gütiger Mithilfe von Marco Knaller, der beim WAC im ersten Liga-Jahr unter Bjelica an Dobnik nicht vorbeigekommen war) haben jedenfalls die Wolfsberger – und das mit vier verschiedenen Schützen. Braucht man da überhaupt noch einen neuen Stürmer? Einhellige Antwort aller Beteiligten bei den „Wölfen“: Ja, unbedingt! Wobei es um keine Kaderergänzung geht – sondern um einen echten Kracher! „Die Transferzeit geht bis 5. September – gegen Ende hin werden bei großen Klubs sicher Stürmer frei, die dort nicht unbedingt erste Wahl sind, Spielpraxis suchen. Da jetzt schon Druck zu machen, wäre falsch, weil diese Tür sonst sofort zu ist“, betont Vize-Präsident Christian Puff.

Übrigens: Der stillste Jubel übers 4:1 kam von Urgestein Hannes Jochum, der seine 19. (!) WAC-Saison startete. Er hatte am Tag vor dem Derby seinen Vater verloren.