Auch Tage nachdem eine 78-jährige Lenkerin in Steyr in die Auslage eines Modegeschäftes gekracht war, sitzt bei der Filialleiterin der Schock noch tief. Sie konnte sich gemeinsam mit einer Kundenschaft gerade noch mit einem Sprung retten. Die betagte Lenkerin hatte Gas- und Bremspedal verwechselt.
„Ich war gerade draußen vor dem Eingang des Geschäfts und habe die Tische unseres Außenverkaufs befüllt. Da sah ich plötzlich aus dem Augenwinkel, wie die Tische links von mir auf mich zukamen. Ich habe mir ganz schnell eine andere Kundschaft geschnappt, bin mit ihr nach rechts gesprungen und am Boden gelandet. Genau da hat das Auto auch noch einen Ruck in unsere Richtung gemacht – ich hab’ wirklich geglaubt, jetzt ist es mit mir aus!“
Abschürfungen erlitten
Auch drei Tage später hört man der Filialleiterin jenes Steyrer Gewandgeschäfts immer noch den Schrecken an. Am Donnerstag war, wie berichtet, um 8.30 Uhr eine 78-Jährige mit ihrem Auto in die Auslage jenes Modehandelsgeschäfts gekracht. Grund: Sie hatte beim Einparken das Gas- mit dem Bremspedal verwechselt. Die 47-jährige Chefin sowie die 68-jährige Kundschaft konnten noch ausweichen, erlitten dabei aber Abschürfungen. Die Seniorin am Steuer blieb unverletzt.
Viele Diskussionen nach Unfall
Immer wieder passieren Unfälle mit betagten Fahrern. Im vergangenen November musste ein Motorradfahrer sogar sein Leben lassen, als ein 82-Jähriger ihn beim Abbiegen übersah und ihn tödlich verletzte. Im krone.at-Leserforum gehen seit dem Unfallbericht seit Donnerstag wieder die Wogen hoch. Viele User sehen Ältere am Steuer kritisch. „Wenn man Gas- und Bremspedal nicht mehr unterscheiden kann, hat man im Straßenverkehr nichts mehr verloren!“, schrieb etwa ein User, und erhielt Beifall von anderen Foren-Mitgliedern: „Wie viel muss noch passieren, bis es verpflichtende Überprüfungen für ältere Straßenteilnehmer gibt?“
Ein anderer Leser relativierte aber: „Ich bin für FS-Überprüfung ab 70 Jahren. Aber wenn man liest, was junge Führerscheinneulinge täglich auf unseren Straßen aufführen, sind die Unfälle der Älteren Peanuts.“ Und weitere krone.at-Leser meinten sogar, sich ab 65 Jahren freiwillig im Sinne ihrer eigenen Sicherheit überprüfen lassen zu wollen.
Mein Opa war jahrzehntelang ein hervorragender Autofahrer. Mit dem Hör- und Sehvermögen nahm aber auch die Sicherheit ab. Doch Einkäufe, Erledigungen oder Besuche waren ohne Auto unmöglich. Obwohl sie für ihn zu spät kommt, könnte es bald eine Lösung geben: autonome Fahrzeuge.
Technisch bereits einwandfrei möglich, scheitern die selbstfahrenden Autos derzeit noch an der Schuldfrage, falls dennoch etwas passiert. Ich bin überzeugt, dass autonome Autos auch bei uns bald Einzug halten, und sowohl alters- als auch drogen- und alkoholbedingte Fahrfehler endlich der Vergangenheit angehören werden.
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