Noah Lyles, der große Entertainer der Leichtathletik, ist der neue Sprintkönig der Welt! In Paris bewies er, dass er nicht nur eine große Klappe hat, sondern er flog, wie immer wieder von ihm angekündigt, in 9,79 Sekunden zum 100-m-Sieg und holte damit das begehrteste Gold der olympischen Leichtathletik. In einem Wahnsinnslauf lag er aber am Ende nur fünf Tausendstel vor Kishane Thompson aus Jamaika ...
„Ich werde gewinnen, das ist doch das, was ich immer mache“, hatte der 27-Jährige getönt. Sechsmal war er schon Weltmeister, in Budapest 2023 hatte er bei der WM gleich dreimal Gold geholt – dabei auch erstmals über die 100 m. In Tokio hatte er über die 200 m Bronze gewonnen, jetzt aber steht er ganz oben auf dem Podest. Und das im Königssprint.
17. Gold für die USA in olympischer 100-m-Geschichte
Lyles holte in der olympischen Geschichte seit 1896 das 17. Gold für die USA über die 100 m. Das letzte hatte es 2004 durch Justin Gatlin in Athen gegeben. Jetzt ist diese Durststrecke der Amis beendet. Aber welch ein sagenhafter Krimi war dies in Paris: Lyles lag in 9,784 nur fünf Tausendstel vor Thompson, der in 9,789 Silber holte. Bronze gewann Fred Kerley (USA) in 9,81 Sekunden.
Seine große Form hatte Lyles heuer angekündigt. In London lief er bei der Diamond League in 9,81 persönliche Bestzeit und kündigte für die Spiele in Paris ganz Großes an: „Ich hole da viermal Gold!“ Über die 200 m ist er ohnehin Favorit, dazu will er mit den US-Staffeln über 4 x 100 m und 4 x 400 m Olympia-Sieger werden. Viermal Gold bei denselben Spielen wie einst Jesse Owens in Berlin 1936 und Carl Lewis in Los Angeles 1984 sind sein Ziel. In fast allen Berichten über Noah Lyles Traum wurde freilich vergessen, dass der große Paavo Nurmi genau vor 100 Jahren hier in Paris sogar fünfmal Gold gewonnen hatte.
Lyles, in seiner Jugend übrigens ein äußerst guter Turner, hat sich in den vergangenen Jahren – nach der Hochzeit von Usain Bolt – immer mehr zum Showman entwickelt. Das Publikum liebt ihn, er wird gefeiert – wie hier in Paris. Er selbst bezeichnet ich auch gerne als „Rapper und Künstler“ – Show als Business. Jetzt hat er mit dem ersehnten 100-m-Gold seinen Marktwert ins Extreme gesteigert …
Gold für die Ukraine
Im Frauen-Hochsprung hatte, wie erwartet, Weltrekordlerin Yarolava Machuchikh Gold gewonnen. Die Ukrainerin wurde mit im ersten Versuch erzielten 2,00 m Olympia-Siegerin. Die Australierin Nicola Olyslagers sprang ebenfalls 2,00 m, aber erst im dritten Versuch, womit sie Silber holte.
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