Weltweite Talfahrt

„Schwarzer Montag“: Börsen in USA & Asien tiefrot

Wirtschaft
05.08.2024 19:53

Rezessionsängste in den USA und Sorge um die Konjunktur weltweit haben am Montag die Aktienmärkte weltweit einbrechen lassen. Der Nikkei-Index in Tokio musste – nach Punkten – sogar höhere Verluste hinnehmen als am sogenannten Schwarzen Montag im Jahr 1987. Auch die Wall Street in New York eröffnete tiefrot.

An der Wall Street ging die Talfahrt am Montag in die bereits dritte Runde. Der Dow Jones eröffnete mit minus 3,1 Prozent und verschärfte damit seine Abwärtstendenz. Der Nasdaq Composite eröffnete mit einem Verlust von 5,1 Prozent und bleibt weiter auf dunkelrotem Terrain. 

Vor allem die großen Technologiewerte stehen stark unter Druck. Sie waren die Zugpferde der Rekordjagd der vergangenen Wochen und Monate und werden jetzt im Umkehrschluss am stärksten gemieden.

Microsoft, Amazon & Co. im Minus
Tech-Schwergewichte wie Amazon, Microsoft, Apple und die Google-Holding Alphabet sackten zwischen 2,9 und 5,4 Prozent ab. Investoren flüchteten zum Wochenauftakt erneut in als sicher geltende Anlagehäfen. Zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen im frühen Handel auf den höchsten Kurs seit Juni 2023.

(Bild: AP/Richard Drew)

Die wichtigsten Indizes konnten sich im Verlauf aber klar von den bisherigen Tagestiefs lösen. Gegen 19.25 Uhr ging es für den US-Leitindex Dow Jones um 2,15 Prozent auf 38.881,71 Punkte abwärts, nachdem der Börsenindex im Frühhandel noch über drei Prozent abgetaucht war. Der Nasdaq Composite gab 2,68 Prozent auf 16.326,67 Einheiten ab. Hier betrug das Minus in den ersten Handelsminuten satte fünf Prozent.

Nikkei-Index mit größtem Tagesverlust
Der Nikkei-Index musste laut „Financial Times“ seinen größten Tagesverlust nach Punkten hinnehmen: 4450 Punkte. Das sind deutlich mehr als an dem im Oktober 1987 an der US-Wertpapierbehörde Wall Street ausgelösten „Schwarzen Montag“ – damals waren es 3836 Punkte gewesen.

Nach Prozentpunkten waren die Verluste des Nikkei aber damals mit 14,9 Prozent größer als am Montag mit 12,4 Prozent, berichtete das „Wall Street Journal“. Der Handel an der Börse in Tokio musste wegen dramatischer Kursstürze mehrmals ausgesetzt werden.

Der exportorientierte Nikkei-225 in Japan rasselte angesichts der Sorgen um die US-Konjunktur um enorme 12,40 Prozent, auf 31.458,42 Zähler, hinunter. Der Anstieg der Landeswährung Yen, mögliche Zinserhöhungen und die trüberen Wirtschaftsaussichten für die Vereinigten Staaten untergraben in Fernost das Vertrauen der Investoren.

Deutliche Verluste an Wiener Börse
Die Wiener Börse ging in einem tiefroten internationalen Umfeld ebenfalls mit deutlichen Verlusten aus dem Handel. Der ATX sackte um satte 2,37 Prozent auf 3443,70 Einheiten ab. Das war der vierte Verlusttag in Folge. Kursverluste von mehr als drei Prozent verbuchten Schoeller-Bleckmann, Wienerberger und EVN.

Bei den wichtigen Banken Raiffeisen, BAWAG und Erste Group beliefen sich die Abgaben auf über zwei Prozent. Unter den wenigen Gewinnern steigerten sich im ATX die Aktien der Immofinanz und CA Immo um jeweils 0,7 Prozent.

(Bild: AP)

Auch Bitcoin-Kurs rasselt hinunter
Die Kryptowährung Bitcoin sackte um rund zehn Prozent ab – auf 47 300 Euro. Was einen Verlust von mehr als 10.000 Euro seit Freitag und ein Minus von mehr als 20 Prozent bedeutet.

Yen auf höchstem Stand seit Jahresbeginn
Nach einer monatelangen Kurs-Rally in Japan hatte der Nikkei-225 Mitte Juli bei gut 42.400 Punkten eine Höchstmarke erreicht. Dann aber erlebte die Landeswährung Yen innerhalb kurzer Zeit einen starken Anstieg, was die Aktienkurse der exportabhängigen japanischen Unternehmen stark belastete. Zum US-Dollar etwa stieg der Yen am Montag auf den höchsten Stand seit Jahresanfang.

Besser als die japanischen Indizes hielten sich die chinesischen Börsen. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong fiel zuletzt um 2,15 Prozent auf 16.580,42 Punkte. Der Shanghai Composite sank um 1,45 Prozent auf 2863,14 Zähler. Beide Indizes hatten allerdings in den vergangenen Wochen bereits deutlich verloren. Der südkoreanische Kospi rasselte um 8,77 Prozent auf 2441,57 Zähler hinab.

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