Innovative Lösung

Wiener AKH-Büroturm wird zu Solarkraftwerk

Wien
05.08.2024 16:00

Dass große Photovoltaik-Anlagen nicht immer auf dem Dach oder auf der grünen Wiese stehen müssen, beweist Wien nun mit senkrechten Solarpanelen am Büroturm des Wiener AKH. Nicht zuletzt will die Stadt so auf ungenutzte Potenziale für nachhaltige Energiegewinnung aufmerksam machen. 

Schon ab September soll der Büroturm des Wiener AKH Strom produzieren, und zwar pro Jahr 25.000 kWh, also den Jahresverbrauch von etwa acht Haushalten. Damit werden auch 15.000 Tonnen CO2 eingespart. Das Besondere an dieser Anlage: Es geht nicht um die gewohnten waagrechten oder leicht geneigten Solarpanele, sondern vertikale Panele. Die gesamte Südfront des Verwaltungsgebäudes, das nicht nur vom AKH und der MedUni, sondern auch von der WIGEV-Führung genutzt wird, steht zur Verfügung.

Gut für das Klima und für die eigene Stromrechnung
Die technischen Daten sind auch abseits der gewonnenen Energie beeindruckend. Die 90 Panele auf dem 19-stöckigen Hochhaus wiegen satte 12 Tonnen. Eine spezielle Untergrundkonstruktion war zu ihrer Befestigung nötig. Für AKH-Direktor Herwig Wetzlinger steht trotzdem außer Zweifel, dass sich die Investition lohnt, und zwar nicht nur wegen der Nachhaltigkeit: Unter den vielen Energiesparmaßnahmen im AKH bringe allein die Kälte-Wärme-Kopplung jedes Jahr rund zwei Millionen Euro.

Die ersten Panele werden montiert. (Bild: Universitätsklinikum AKH Wien/APA-Fotoservice/Hörmandinger)
Die ersten Panele werden montiert.

Mehrwert sogar auch für das Auge
Für Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hat es Symbolwirkung, dass die Wiens erst zweite vertikale PV-Anlage dieser Größenordnung im AKH-Komplex montiert wird: „Gesundheit und Klimaschutz gehören zusammen. Eine gesunde Umwelt ist die Grundlage jeden gesunden Lebens.“ Weitere derartige Anlagen würden folgen, kündigt er an. Stadtwerke-Generaldirektor Peter Weinelt pflichtet bei: „Damit die Energiewende gelingt, müssen wir jede passende Fläche für den Ausbau von nachhaltigen Energieerzeugung nutzen.“ Gerade Sonnenenergie habe in Wien noch viel Potenzial.

Das AKH-Projekt soll ein weithin sichtbares Zeichen sein, das auch den Verantwortlichen für andere Hochhäuser Lust auf vergleichbare Lösungen machen soll. Die Photovoltaikmodule sind matt und dunkel und blenden damit weniger als manch andere konventionelle Hochhausfassade. An der Wien Energie soll es laut Wirtschaftsstadt Peter Hanke nicht scheitern: 2,6 Milliarden Euro würden in den nächsten fünf Jahren in den Ausbau erneuerbarer Energien fließen, verspricht er. Die PV-Anlage am AKH-Büroturm zeige, dass „wir dabei auch innovative Wege gehen. So wird das Hochhaus zum Sonnenstromproduzenten und vermeidet jeden Tag CO2.“

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