Halter verurteilt

Wiener erlitt sieben Schlaganfälle nach Hundebiss

Gericht
05.08.2024 14:24

In einem Wiener Park biss ein Terriermischling einem 37-Jährigen in den linken Unterschenkel. Was als leichte Verletzung anfing, eskalierte schnell: Durch eine Infektion der Wunde erlitt das Opfer sieben Schlaganfälle, ist nun für sein Leben gezeichnet. Der Hundehalter fasst nun eine Bewährungsstrafe aus.

Mit einem Rollator nimmt das 37-jährige Opfer im Verhandlungsaal in Wien Platz – der junge Mann ist seit Juli 2023 schwer beeinträchtigt wegen eines Hundebisses. Ihm gegenüber muss nun der Besitzer des Terriermischlings auf der Anklagebank Platz nehmen wegen fahrlässiger Körperverletzung mit Dauerfolge.

Nicht der erste Angriff durch Terriermischling
Am 10. November 2022 war der 38-jährige Angeklagte mit seinem Vierbeiner in einem Park unterwegs. „Was ist dann passiert?“, möchte Richter Patrick Aulebauer wissen. „So genau weiß ich das selber eigentlich nicht“, so der Erwachsenenvertretene. Fakt ist, der Hund war weder angeleint noch hatte er einen Beißkorb. Das löst bei Herrn Rat Unverständnis aus: „Es gab doch schon in der Vergangenheit Vorfälle?“ Darauf bekommt er ein einfaches „Ja“.

Opfer erlitt sieben Schlaganfälle
„Ich weiß nur, dass die Polizei und dann die Rettung da war“, erinnert sich der Arbeitslose. Sein Terriermischling hatte einem Wiener in den Unterschenkel gebissen. Doch auch der kann nichts zu dem Vorfall sagen. Die Verletzung vernahm nämlich einen schrecklichen Lauf: „Der Fuß war danach immer eitrig und dann hat er Fieberschübe bekommen“, erzählt seine Mutter vor Gericht. Im Juli 2023 erlitt das Opfer dann einen Schlaganfall, im Krankenhaus sechs weitere – eine Infektion griff das Herz an ...

Nach zwei Wochen Wachkoma und einer intensiven Reha kann der Mann mithilfe eines Rollators gehen, sprechen kann er aber nicht. 18.450 Euro Schmerzensgeld fordert die Mutter in seinem Namen. „Die Einbringlichkeit ist eine andere Frage“, merkt Richter Aulebauer an. Der Angeklagte bezieht schließlich lediglich Mindestsicherung. Sein Hund ist mittlerweile bei einem Bekannten untergebracht. 

„Sie haben jetzt ein Hundeverbot bekommen, richtig?“, so Herr Rat – „Ja, drei Jahre lang.“ Außerdem fasst er ein Jahr bedingte Haft aus. Der 38-Jährige, der völlig verwahrlost zu seinem Prozess erschien, nimmt das Urteil an.  

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