„Richtig angefressen“

Biles fällt vom Balken – kein Olympia-Rekord

Olympia
05.08.2024 16:14

„Man merkt, dass sie richtig angefressen ist“, sagte Eurosport-Experte Fabian Hambüchen. Tatsächlich hat es Seltenheitswert, was am frühen Montagnachmittag passierte: Turn-Superstar Simone Biles fiel vom Balken. Später holte sie immerhin Silber, der Olympia-Rekord ist trotzdem futsch.

Gewiss, es gibt schlimmere Bilanzen – für Simone Biles aber kommt es wohl einer veritablen Enttäuschung gleich. Statt der Goldmedaillen Nummer vier und fünf musste sich die US-Amerikanerin am Montag mit den Plätzen fünf und später immerhin zwei, also der Silbermedaille begnügen. Schon am frühen Nachmittag war klar: Der Olympia-Rekord mit fünf Goldenen ist dahin. Biles fiel vom Schwebebalken, musste wieder aufsteigen und hatte keine Chance auf die Medaillenränge. Danach sah man sie – auch das ist selten – sichtlich genervt, haderte mit sich und dem Publikum.

(Bild: AP)

„Nicht meine besten Leistungen“
„Es waren natürlich nicht meine besten Leistungen“, gestand Biles. Über die Maßen enttäuscht war sie aber keineswegs. Dabei dürfte Olympia 2021 in Tokio eine Rolle gespielt haben, als die Ausnahmeturnerin das Teamfinale nach einem missglückten Sprung abgebrochen hatte und nur noch am Schwebebalken (Bronze) angetreten war. Biles begründete dies damals mit mentalen Problemen. Zu diesem Zeitpunkt habe sie nicht erwarten können, noch einmal bei Olympischen Spielen dabei sein zu können, schilderte sie nun.

Nach ihrer Performance am Balken war Biles (re.) not amused. (Bild: AP)
Nach ihrer Performance am Balken war Biles (re.) not amused.

Zwei Überschritte
Etwa zwei Stunden später dann doch das versöhnliche (wenn auch nicht 100-prozentig zufrieden stimmende) Olympia-Ende für Biles: Im Bodenfinale gewann die 27-Jährige Silber. Mit zwei Überschritten leistete sie sich aber auch am Boden zu viele Fehler für Gold und erhielt von den Kampfrichtern trotz der mit Abstand schwierigsten Übung aller Teilnehmerinnen 14,133 Punkte – 0,033 weniger als die Brasilianerin Rebeca Andrade, die sich erstmals am Boden zur Olympiasiegerin kürte.

(Bild: AP)

Biles hatte trotzdem Freude – weniger mit ihrer eigenen Silbermedaille, sondern fast mehr mit der Bronzenen ihrer US-Kollegin Jordan Chiles.

Simone Biles (links) freute sich mit der vor Glück weinenden Kollegin Jordan Chiles (Bild: AP)
Simone Biles (links) freute sich mit der vor Glück weinenden Kollegin Jordan Chiles

Die Olympischen Spiele für Biles sind beendet. Vermutlich mit gemischten Gefühlen.

Mit 27 Jahren ist Biles die älteste Olympiasiegerin im Frauenturnen seit 1952. Und auch eine Teilnahme an den nächsten Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles hat die nur 1,42 m große Athletin nicht ausgeschlossen.

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