„Mauer erschaffen“

US-Richter: Google hat Monopol bei Internet-Suche

Digital
06.08.2024 08:43

Google hat einen wichtigen Wettbewerbsprozess in den USA verloren. Dabei geht es um die Deals, dank denen die Suchmaschine von Google in Web-Browsern als Standard voreingestellt wird. Ein Richter in der Hauptstadt Washington urteilte, der Internet-Riese habe ein Monopol – und es gegen Konkurrenz abgeschottet.

Google will gegen die Entscheidung in Berufung gehen. Geklagt gegen Google hatten das US-Justizministerium und Dutzende US-Staaten.

Google hat für US-Regierung „Mauer erschaffen“
Die US-Regierung argumentierte, Google habe mit der Praxis „eine Mauer um sein Suchmaschinen-Monopol erschaffen“. Zum Beispiel bekam Apple von Google Milliarden dafür, dass die Suchmaschine des Konzerns als Standard im Safari-Browser auf dem iPhone voreingestellt wurde. Die Nutzer können zwar jederzeit eine andere Suchmaschine auswählen – viele bleiben jedoch bei der Voreinstellung. Google konterte in dem Verfahren, Nutzer griffen aber auf Google zu, weil sie mit der Qualität der Suchergebnisse zufrieden seien.

Auch jetzt betonte Google in einer Reaktion auf das Urteil, der Richter habe mehrfach anerkannt, dass vom Konzern die beste Suchmaschine komme. Zugleich sei das Gericht aber zu dem Schluss gekommen, dass Google sie nicht auf einfache Weise zugänglich machen dürfe.

26,3 Milliarden US-Dollar pro Jahr
Der Richter stellte fest, dass Google im Jahr 2021 etwa 26,3 Milliarden Dollar gezahlt hat, um sicherzustellen, dass seine Suche auf Smartphones und Browsern standardmäßig verwendet wird, und um seinen dominanten Marktanteil zu behalten.

„Das Gericht kommt zu folgendem Schluss: Google ist ein Monopolist und hat als solcher gehandelt, um sein Monopol aufrechtzuerhalten“, erklärte Bezirksrichter Amit Mehta. Das Urteil ebnet den Weg für ein zweites Verfahren, in dem es um mögliche Beschränkungen geht.

Dazu könnte etwa die Aufforderung an die Alphabet-Tochter stehen, Smartphone-Herstellern nicht länger jährlich Milliarden von Dollar dafür zu zahlen, dass sie Google als Standardsuchmaschine auf neuen Telefonen einstellen.

Google beherrscht rund 90 Prozent des weltweiten Internet-Suchmaschinen-Marktes und erzielt über seine Suchmaschine massive Einnahmen aus dem Anzeigengeschäft.

Die Klage war noch unter Donald Trump als Präsidenten eingereicht worden. Die Regierung von Trumps Nachfolger Joe Biden führte das Verfahren fort.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right