Viele Schüler müssen auch in den Sommerferien mit Schulstoff befassen: Jeder Fünfte nimmt Nachhilfe in Anspruch. Die meisten davon nehmen bezahlte Nachhilfestunden, obwohl es auch Gratis-Angebote gibt, fand die Arbeiterkammer in einer Umfrage heraus.
Über alle Schularten hinweg brauchen der Befragung zufolge 22 Prozent im Sommer Nachhilfe, unter AHS-Schülern sind es 31 Prozent und bei jenen, die zum Zeitpunkt der Befragung Anfang Juni eine Volksschule besucht haben, 16 Prozent. Unterm Schuljahr lag der Wert laut AK-Schulkostenstudie zuletzt bei 30 Prozent. Für bezahlte Sommernachhilfe fallen für Eltern laut Befragung im Schnitt Kosten von rund 290 Euro an.
AK: „Schule muss in der Schule stattfinden“
Für die Arbeiterkammer werden Eltern damit in den durch externe Kinderbetreuung und Feriencamps ohnehin schon teuren Sommerferien zusätzlich belastet, Alleinerziehende würden durch die Kosten besonders stark getroffen. „Schule muss in der Schule stattfinden – und nicht am Küchentisch oder in teuren Nachhilfeinstituten“, betont Ilkim Erdost, Bereichsleiterin Bildung der AK Wien, in einer Stellungnahme.
Schulen müssten so organisiert und ausgestattet werden, dass das Üben und Lernen in der Schule ausreiche, fordert sie einmal mehr „mehr gute Ganztagsschulen“ und einen Sozialindex zu Finanzierung, über den Standorte mit besonderen Herausforderungen mehr Ressourcen bekommen.
Förderung finanzschwacher Schüler gefordert
Außerdem verlangt Erdost bei der Ferienbetreuung mehr Unterstützung für die personell und finanziell oft überforderten Gemeinden. Mit niederschwelliger Förderung soll sichergestellt werden, dass Kinder unabhängig vom Geld der Eltern Freizeitförderung bekommen. Für armutsgefährdete Familien und Alleinerziehende pocht die AK neben zielgerichteten Unterstützungsangeboten wie Ferien- und Lerncamps zudem einmal mehr auf eine Anhebung von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe und der staatlichen Unterhaltsgarantie.
Die Daten wurden in einer Zwischenbefragung von Foresight (vormals SORA) im Rahmen der Schulkostenstudie der Arbeiterkammer (1021 Eltern mit 1277 Schulkindern, Schwankungsbreite 2,1 Prozentpunkte) erhoben.
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