Nach dem historischen Kursrutsch des japanischen Leitindex Nikkei am Montag und dem weltweit spürbaren Markt-Beben erholen sich die asiatischen Börsen langsam wieder. Der Leitindex Nikkei-225 kletterte am Dienstag um 10,23 Prozent auf 34.675,46 Zähler.
Er holte damit die Verluste vom Vortag, als er um über zwölf Prozent auf den tiefsten Stand seit November des Vorjahres gefallen war, allerdings nicht auf. Auch an den europäischen Börsen in Frankfurt am Main, Paris und London war es am Montag abwärts gegangen. In den USA verlor der Dow Jones 2,6 Prozent, der Technologieindex Nasdaq gab um 3,4 Prozent nach.
Hintergrund der Turbulenzen
Hintergrund der Turbulenzen sind Analysten zufolge insbesondere schwache Wirtschaftsdaten aus den USA, welche die Sorge vor einer möglichen Rezession befeuerten. Am Freitag war in Washington ein mit Spannung erwarteter Arbeitsmarktbericht veröffentlicht worden, wonach im vergangenen Monat lediglich 114.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden – deutlich weniger als im Juni und weit weniger als erwartet. Zugleich stieg die US-Arbeitslosenquote auf den höchsten Stand seit Oktober 2021.
Davor hatten bereits schwache US-Industriedaten die Frage aufgeworfen, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins und damit auch die Kreditkosten womöglich zu lange auf dem höchsten Stand seit 23 Jahren gehalten haben könnte. Die Anleger seien von der Angst gepackt, dass die Fed zu lange gewartet habe, „um ihre Politik zu ändern, insbesondere angesichts der enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag und einer Reihe anderer schwacher Wirtschaftsindikatoren, die auf eine drohende Rezession hindeuten“, erklärte Marktanalyst Fawad Razaqzada von City Index und Forex.com.
Nerven der Anleger heftig strapaziert
Ein Kapitalmarktstratege von Robomarkets sieht die Nerven der Anleger heftig strapaziert. Der um zwölf Prozent abgesackte japanische Leitindex Nikkei-225 gebe zu denken. Der Nahost-Konflikt eskaliere. „Ein Angriff Irans auf Israel (...) scheint nur noch eine Frage der Zeit.“ Zugleich sei in den USA die Arbeitslosenquote auf den höchsten Stand seit drei Jahren gestiegen. „Die Notenbank Fed hat zu lange an den hohen Zinsen festgehalten, die Wirtschaft droht in eine Rezession abzurutschen.“
Analyst Stephen Innes wies mit Blick auf den heftigen Kurseinbruch in Tokio am Montag zudem darauf hin, dass sich die Stimmung in Asien bereits verschlechtert habe, nachdem Konzerne wie Tesla und Alphabet enttäuschende Gewinne erzielt hätten, die japanische Zentralbank die Zinsen angehoben habe und die chinesischen Wirtschaftsdaten schwächer geworden seien. Zusammengemischt sei dies das „perfekte Rezept“ für einen Marktzusammenbruch, erklärte sie.
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