Nach Jakob Schubert hat auch Jessica Pilz die besten Karten, das Kombinationsfinale der Top 8 im Klettern zu erreichen und dort um die Medaille zu kämpfen. Nach dem Boulder-Teil im Semifinale rangiert sie auf Platz sechs. „Wenn ich meine Fitness zeige, sollte das nicht stressig werden“, meint sie vor der Vorstieg-Disziplin am Donnerstag.
Sie ballte die Faust, schrie sich die Erleichterung von der Seele und ließ sich fallen. Am dritten Boulder schaffte Jessica Pilz endlich das so wichtige, so ersehne Top, womöglich entscheidende 24,5 Punkte, um am Donnerstag im Vorstieg gute Chancen zu haben, um es ins Kombinations-Finale zu schaffen.
Die ersten zwei Boulder hatten Pilz schon etwas verzweifeln lassen. Beide Male hatte sie die Hand schon am Top, konnte ihn aber nicht halten, das kostete die 27-Jährige jeweils zehn Punkte, die sie im Vorstieg zusätzlich aufholen musste. „Da habe ich echt schon den Kopf in den Sand gesteckt“, gestand Jessica hinterher. „Beim zweiten bin ich zu spät draufgekommen, wie ich es hätte machen müssen.“
Doch mit dem Top im dritten war die Ausgangslage schlagartig wieder gut – und sie wurde sogar noch glänzend. Denn die Niederösterreicherin schaffte als einige von nur wenigen Athletinnen auch den letzten Boulder, ausgerechnet den flachen, der ihr am wenigsten lag. „Bei dem habe ich mir echt nicht viel erwartet“, fand Pilz es umso schöner, dass sie auch den komplett erkletterte.
Auf Finalkurs
Mit 68,8 Punkten lag Pilz damit nach der ersten Teildisziplin auf Rang sechs wie Jakob Schubert. Und wie beim Tiroler ist auch bei ihr der Vorstieg die stärkere Disziplin. So liegt sie ganz klar auf Finalkurs. Zumal in Schlagdistanz hinter ihr hauptsächlich Boulder-Spezialistinnen liegen, die Österreicherin im Vorstieg klar stärker sein sollte.
Auffallend war, dass die Runde im Vergleich zu jener der Herren wesentlich leichter war. Hatte es tags zuvor nur sieben Tops gegeben, fielen bei den Damen gleich 30. „Man hat schon gemerkt, dass es flüssig geht, viele Athletinnen sind schnell zurück ins Zelt gekommen“, berichtete Pilz, dass sie dadurch nach ihren ersten beiden missglückten Versuchen umso nervöser war. Wenige Probleme mit der Runde hat Goldfavoritin Janja Garnbret. Sie Slowenin löste alle vier Tops, holte 99,6 Punkte.
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