Die Segler Lara Vadlau/Lukas Mähr stehen bei den Olympischen Spielen vor dem Gewinn einer Medaille, vielleicht sogar der Goldenen!
Denn das Duo verteidigte am Dienstag vor Marseille in den beiden ausgetragenen Wettfahrten die Spitzenposition und baute die Führung mit einem fünften und einem zweiten Rang sogar von fünf auf sieben Punkte aus. Beenden Vadlau/Mähr das für Mittwoch, 15.43 Uhr, angesetzte Medal Race nicht schlechter als Vierter, ist ihnen der Olympia-Sieg sicher.
„Morgen wird es noch einmal richtig zur Sache gehen!“
„Es war heute extrem zäh, vielleicht sogar noch eine Spur zäher als die Tage davor, weil der Wind einfach so leicht war. An so einem Tag hätte alles passieren können. Aber wir haben es gut und solide über die Bühne gebracht“, sagte Vadlau. „Jeder muss morgen seine beste Leistung geben. Sämtliche Rechenspiele blende ich aus: Du drehst dich einmal falsch um, und schon sind zehn Boote vor dir. Der Vorsprung ist nett, aber morgen wird es noch einmal richtig zur Sache gehen.“ Die Nerven würden bei vielen blank liegen.
Nachdem am Vortag in der 470er-Kategorie alle angesetzten Wettfahrten windbedingt gestrichen worden waren, gab es diesbezüglich auch am Dienstag gewisse Probleme. Zunächst hatte zu Mittag wegen Leichtwind zugewartet werden müssen, ehe es dann doch losgehen konnte. Die dritte und letzte Wettfahrt des Tages vor der Medaillen-Entscheidung konnte aber nicht mehr durchgeführt werden.
Doppelte Punktevergabe im Medal Race
Vadlau/Mähr halten – ein Streichresultat abgezogen – bei 24 Punkten, die Spanier Jordi Xammar/Nora Brugman als ihre ersten Verfolger bei 31 Zählern. Es folgen die Japaner Keiju Okada/Miho Yoshioka mit 35 Punkten. Das viertplatzierte schwedische Duo hat 39 Zähler auf dem Konto. Auch unter Berücksichtigung doppelter Punktevergabe im Medal Race sieht es für das ÖOC-Gespann also gut aus.
„Unser großes Ziel war es auch heute, fehlerfrei zu bleiben. Wir sind im Moment pfeilschnell und haben versucht, als wir etwas hinten lagen, Boot um Boot zu holen – und das ist uns gut aufgegangen. Die Top-4 sind superschnell, können eine Medaille gewinnen, können ganz vorne sein“, warnte auch Vorschoter Mähr vor zu viel Siegesgewissheit. „Jetzt genießen wir mal den Moment. Natürlich schauen wir, wo wir uns morgen positionieren wollen – aber vor allem schauen wir nach vorne und sind sehr positiv gestimmt.“
Bontus nach Protest aus Italien zurückgerutscht
In der Formula Kite rutschte Valentin Bontus nach einem erfolgreichen Protest aus Italien auf Rang vier (20 Zähler) zurück. Nach der Disqualifikation im sechsten sowie Platz 20 im siebenten Rennen ist seine Reserve an Streichresultaten aufgebraucht. Österreichs Verband beriet am späten Abend noch über einen möglichen Einspruch.
Bronze hält aktuell der Italiener Riccardo Pianosi (20) in Händen, weiter vorne liegen der Slowene Toni Vodisek (12) und Maximilian Maeder aus Singapur (15.). Für Donnerstag sind fünf weitere Wettfahrten anberaumt. Kitesurferin Alina Kornelli wurde einmal Fünfte (Gesamtelfte), der Nacra 17 mit Lukas Haberl/Tanja Frank 9., 10. und 16., was Gesamtrang 15 ergab. Das Medal Race der besten zehn am Mittwoch wurde somit verpasst.
Bis dato hat es nur eine Medaille für das rot-weiß-rote Aufgebot bei den Paris-Spielen gegeben, und zwar am vergangenen Mittwoch durch Judoka Michaela Polleres (Bronze).
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