Durchschnittlich 543.000 Zuseher lockte das Debüt von Martin Thür als Moderator der „Sommergespräche“ vor den Fernseher. Neben dem malerischen Seeambiente und einer redseligen NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger blieben Wespen und eine recht niveauvolle Gesprächskultur in Erinnerung.
Das rustikale Bankerl am malerischen Ufer des Traunsees diente zur Gesprächseinstimmung. Der mächtige Traunstein ragt in die Höhe, während am Steg des Hotels aus der Vogelperspektive Liegen und Pavillons zu sehen sind. Würden sich hier nicht ORF-Moderator Martin Thür und Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger für die erste Ausgabe der diesjährigen „Sommergespräche“ gegenübersitzen, würde man sich in einem kitschigen Heimatfilm wähnen. Auf majestätische Schwäne wartete man vergeblich, dafür wurde die Spitzenkandidatin mehrmals von summenden Wespen attackiert.
Thür ist in seiner Rolle Debütant, die Politikerin bereits zum siebenten Mal im „Sommergespräch“-Einsatz und damit routinierter als der gesamte Mitbewerb. Der inhaltlich und vor allem statistisch sattelfeste Journalist hatte die Gesprächsszenerie aber jederzeit im Griff. Fielen Antworten zu ausladend aus, stoppte er freundlich, aber bestimmt. Vergaloppierte sich Meinl-Reisinger bei den Zahlen, schoss ihr Thür mithilfe seines iPads knochentrockene Fakten entgegen.
Als hätte Wettergott Petrus die Ernsthaftigkeit des Gesprächs erkannt, schickte er dunkle Wolken über den Himmel, die gemeinsam mit Thürs gestrengem Blick für eine gewisse Bedrohlichkeit sorgten. Zur Faktenuntermalung griff der 42-Jährige in seine ausladende Wahlgeschenksammlung, das seegrüne Sakko über dem blauen Hemd sorgte im Netz für ambivalentes Feedback.
An der geografischen Mitte Österreichs herrschte niveauvolle Gesprächskultur – durchaus wohltuend.
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