Tourismus litt

Für wen Fußball-Euphorie zum Spielverderber wurde

Wegen des Wetters samt Hochwasser verschoben Radtouristen im Juni ihre Urlaube, die Fußball-EM hemmte die Lust auf Österreich-Reisen.

(Bild: Krone KREATIV/www.picturedesk.com WGD Donau Oberösterreich Tourismus)

Mehr als 21 Millionen Nächtigungen im Mai und Juni zusammen lassen Österreichs Tourismus über den besten Sommerstart seit Beginn der Datenerhebung jubeln. Trotzdem täuscht das darüber hinweg, dass der Juni hinter den Erwartungen blieb. Neben dem Wetter wurde hier vor allem die Fußball-EM zum Spielverderber.

Weniger Einheimische verreisten, dazu ließen auch die Gäste aus dem Ausland etwas aus – diese Kombi brachte Österreich im Juni ein Minus bei den Nächtigungen ein: 11,68 Millionen Übernachtungen bedeuteten einen Rückgang von 6,8% im Vergleich zum Juni 2023. „Das hat sicher auch damit zu tun, dass die Pfingstferien großer deutscher Bundesländer heuer zur Gänze in den Mai gefallen sind und keines der Feiertagswochenenden in den Juni“, sagt Tobias Thomas von der Statistik Austria.

Der gesamte Tourismus hat die Fußball-EM extrem gespürt. Dazu kam das Wetter im Juni, das ja sehr durchwachsen war.

Petra Riffert, Donau Oberösterreich Tourismus

Bild: Sabine Starmayr

Wie schnitt Oberösterreich im Juni-Vergleich ab? Da gab’s sogar ein zartes Plus von 1,1% – gesamt wurden 902.500 Nächtigungen gezählt. Entlang der Donau machte sich das durchwachsene Wetter samt Hochwasser allerdings negativ bemerkbar.

Weniger Deutsche

Im Vergleich zum Juni 2023 wurden im Juni 2024 um 17,2 Prozent weniger Gäste aus Deutschland gezählt. Insgesamt verzeichnete man im Monat Juni österreichweit 4,23 Millionen Nächtigungen, die auf Reisende aus Deutschland zurückgingen.

Radreisen wurden verschoben
„Der Juni war schwierig“, sagt Petra Riffert. Die Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich Tourismus verrät weiter: „Bei den Radreisen gab’s einige, die ihre Aufenthalte verschoben haben und später gekommen sind.“

Auch die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und die dadurch entfachte Euphorie kostete Urlauber. „Die Deutschen sind solche Fußball-Fans, die fahren während so eines Turniers nicht weg“, weiß Riffert. Bei den Österreichern machte sich der EM-Effekt so lange bemerkbar, bis das ÖFB-Team aus dem Bewerb flog.