Ex-Rapidler Ercan Kara hat mit Samsun schon Derbys in Trabzon erlebt, weiß, was Seidl und Co. erwartet ++ Skandal gegen Fener sorgte für Schlagzeilen!
Mit dem Auto sind es nur drei Stunden.“ Dennoch wird sich Ercan Kara das Spiel von Rapid in Trabzon wohl nicht live geben. „Das ist unser Rivale, für uns ist es ein Derby. Da geht es um den König des Nordens. Ich müsste daher in Rapids Fan-Sektor gehen.“
„Die Fans sind fanatisch, sehr lautstark!“
Wo man – aber nur auf dieser Tribüne – den 7-fachen Teamstürmer sicher mit offenen Armen empfangen würde. Zwei Saisonen schoss sich der 28-Jährige in Hütteldorf in die Auslage, ehe er über die USA bei Samsunspor landete. Auch im Norden der Türkei. „Wir haben über 30 Grad, eine hohe Luftfeuchtigkeit“ warnt Kara seine Ex-Kollegen aber nicht nur vor den Temperaturen.
„Die Fans sind fanatisch, sehr lautstark. Es wird ein Hexenkessel.“ Zumindest kennt er es aus den Derbys so. „Auch Rapid wird Polizeischutz brauchen“, erzählt der Wiener unaufgeregt. „Aber das ist in der Türkei normal.“ So wie Feuerwerkskörper vor dem Hotel, um Spielern den Schlaf zu rauben. „Die EURO war eine zusätzliche Motivation. Die Liga geht jetzt los. Die Fans sind wieder heiß auf Fußball.“
Vor allem in Trabzon. Ende letzter Saison musste der Liga-Dritte vier Heimspiele vor leeren Rängen austragen. Gegen Fenerbahce hatten Fans den Rasen gestürmt, die Gästespieler um Müldür und Co. brutal attackiert – die Skandal-Szenen gingen um die Welt.
Taxi auf Abstellgleis
„Die Rivalität zu Istanbul ist groß, aber Fener hasst man hier“, sagt Kara offen. Weil Fenerbahce 2011 nur dank Spielmanipulationen den Titel vor Trabzon sicherte, aber der Pokal – auch als der Skandal aufflog – nie am Schwarzen Meer landete. Entsprechend war der Ausnahmezustand, als der Klub 2022 nach fast vier Jahrzehnten endlich den siebenten Meistertitel holte, da flogen die Fans aus ganz Europa nur zur Party ein. Übrigens auch Ex-Rapidler Yusuf Demir.
„Sie haben sich mächtig verstärkt“, weiß Kara, dass Trabzonspor in der Saison auf den Titel losgehen will. „Für Rapid wird es schwer.“ Wenngleich die Namen (Weghorst, Onuachu etc.), die laut Gerüchteküche noch bei den Blau-Roten landen sollen, keine Angst mehr machen können. Die Nennung ist längst erfolgt. Ohne Taxi Fountas. Der Grieche, der sich einst von Rapid weggestreikt hatte, hat bei Trabzonspor jetzt kein Leiberl mehr.
Trotz neuer Legionärs-Regelung in der Türkei. „14 Ausländer dürfen im Kader stehen, zwölf am Spielbericht“, klärt Kara auf. Der Star der 40-Mann-Truppe: Mahmoud Trezeguet, 70-facher ägyptischer Teamspieler. Ihn gilt es auszuschalten. Wem Kara die Daumen drückt, ist klar. Aber nur vorm TV. Aus sicherer Entfernung.
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