Schlechte Nachrichten für Öffi-Fahrer in Wien: Die Eröffnung der U2 bis Matzleinsdorfer Platz wird auf das Jahr 2030 verschoben. Ganze zwei Jahre später als geplant! Auch die Baukosten explodieren: Die erste Bauphase wird um bis zu 300 Millionen Euro teurer! Und: Die Wiederinbetriebnahme der U2 zwischen Karlsplatz und Schottentor verzögert sich jetzt weiter.
Es ist das wichtigste Zukunftsprojekt für die Wiener Öffis: die Verlängerung der U2 und der Um- und Neubau der U5. Doch in dem Jahrhundertprojekt ist ordentlich viel Sand im Getriebe. Mittwochmittag präsentierten die Wiener Linien nach etwas mehr als drei Jahren Bauzeit einen neuen Zwischenstand, der es in sich hat.
Denn die Eröffnung der Linie U2 bis Matzleinsdorfer Platz muss wegen „geologischer Herausforderungen“ auf das Jahr 2030 verschoben werden. Zwei Jahre später als ursprünglich geplant! Aufgetretene Erdbewegungen und Wassereintritte haben den Projektplan zunichtegemacht. Zuvor wurde von den Wiener Verkehrsbetrieben monatelang beteuert, dass man hier gut im Zeitplan liege.
Jetzt explodieren auch die Baukosten
Doch das ist nicht die einzige Hiobsbotschaft. Wegen der, wie es heißt, „außergewöhnlichen Preissteigerungen“ bei Energie, Baupreisen und Rohstoffen muss mit einer kumulierten Kostensteigerung von rund 15 Prozent für die erste Baustufe U2xU5 ausgegangen werden. Das entspricht Mehrkosten in der Höhe von 300 Millionen Euro!
Die Projektkosten von rund zwei Milliarden Euro für den Ausbau der U5 bis Frankhplatz und der U2 bis Matzleinsdorfer Platz wurden zwischen der Stadt Wien und dem Bund festgelegt. Diese basieren auf Kostenschätzungen aus dem Jahr 2020. Die schlechten Nachrichten gehen allerdings noch weiter.
U2-Sperre dauert doch noch länger
Schon seit Mai 2021 ist die U2 zwischen Karlsplatz und Schottentor gesperrt. Doch statt wie geplant im Herbst 2023 die Strecke wieder aufzunehmen, wurde die Eröffnung der U2-Stammstrecke auf Schulbeginn 2024 (2. September) verschoben. Jetzt heißt es plötzlich, dass die Wiedereröffnung der U2 erst im „Herbst 2024“ erfolgt. Wann genau, ist noch offen. Die Wiener Linien würden gemeinsam mit den ausführenden Technikfirmen mit Hochdruck an der Wiederinbetriebnahme arbeiten.
Dass trotz des großen Ausbaus die U5 die letzte neue U-Bahn in Wien sein wird, kündigte Wiener-Linien-Chefin Alexandra Reinagl bereits im April 2024 an. „Ich setze in Zukunft auf Straßenbahnen, weil man sich fragen muss, wie umweltverträglich die U-Bahn ist. Stichwort Tiefbau und CO2. Die U5 wird daher die letzte U-Bahn sein“, so Reinagl. Ob sie damals wohl schon von den unterirdischen Problemen gewusst hat?
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