Yaha Sinwar übernimmt

Architekt des Oktober-Massakers nun Hamas-Chef

Ausland
06.08.2024 20:14

Die Hamas hat ihren Gaza-Führer Yahya Sinwar nach dem Tod von Ismail Haniyeh zum Chef der Gruppe ernannt. Der Terrorist gilt als einer der Haupt-Architekten des Überfalls auf israelische Zivilisten im vergangenen Oktober. Sinwar soll sich noch immer im Gazastreifen aufhalten.

Nach dem Tod von Hamas-Galionsfigur Haniyeh Ende Juli im Iran, soll Sinwar auch die politische Führung der Islamisten übernehmen. Das teilte die Terrororganisation am Dienstagabend mit. Der Architekt des Oktober-Massakers gilt nun als uneingeschränkter Anführer der Hamas.

„Schlächter von Khan Junis“ übernimmt
Sinwar, ein drahtiger, bärtiger Mann mit kurz geschorenem weißen Haar und tief liegenden Augen unter buschigen dunklen Brauen, gehört zur Gründergeneration der Hamas. In den Anfangsjahren der islamistischen Bewegung war er für den Kampf gegen mutmaßliche Kollaborateure mit Israel in den eigenen Reihen zuständig.

Hintergrund

  • Sinwar wurde 1962 in einem Flüchtlingslager von Khan Junis im Gazastreifen geboren.
  • Der Terroist gilt gemeinsam mit dem getöteten Mohammed Deif, Kommandant des bewaffneten Arms der Hamas, als Planer des beispiellosen Massakers in Israel vom 7. Oktober.
  • Bei dem Überfall wurden rund 1200 Israelis getötet und rund 240 Menschen nach Gaza verschleppt wurden. Ein Großteil der verbliebenen Geiseln soll bereits gestorben sein. 

Dabei ging er so brutal vor, dass er als „Schlächter von Khan Junis“ bekannt wurde. Wegen des Mordes an vier mutmaßlichen Kollaborateuren und zwei israelischen Soldaten verbrachte er mehr als zwei Jahrzehnte in israelischer Haft. Die nutzte er, um Hebräisch zu lernen und den Feind zu studieren.

Sinwar war Teil eines Gefangenenaustauschs
2011 kam Sinwar frei – als einer von mehr als 1000 palästinensischen Häftlingen im Gegenzug für den israelischen Soldaten Gilad Shalit. Im selben Jahr wurde Bin Laden in Pakistan von US-Spezialkräften getötet. Wie dieser, so versichert Israels Regierung, sei auch Sinwar ein todgeweihter Mann.

Sinwar wird in Israel mit dem ehemaligen Anführer des Terrornetzwerkes al-Qaida verglichen – in Anspielung auf die Terroranschläge in New York vom 11. September 2001.

Ende Dezember gab die israelische Armee bekannt, in Gaza-Stadt eines der Verstecke Sinwars im Zuge der laufenden Bodenoffensive im Gazastreifen gefunden und zerstört zu haben. Über die Jahre hat die Hamas den gesamten Gazastreifen mit einem Tunnelnetz mit einer Gesamtlänge von Hunderten Kilometern durchzogen. Es wird vermutet, dass sich darin auch Sinwar versteckt.

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