Mond stört kaum

Heuer gute Voraussetzungen für Perseiden-Nächte

Österreich
07.08.2024 08:06

Die heurige Himmelskonstellation könnte für besonders zauberhafte Sternschnuppen-Nächte sorgen: Wenn in wenigen Tagen der Meteorstrom der Perseiden über das Firmament zieht, wird das Spektakel kaum vom Mondlicht gestört werden.

Zwar fällt das Maximum des Phänomens am Montag (12. August) hierzulande auf die Nachmittags- bzw. frühen Abendstunden, aber auch danach könne man mit vielen Sichtungen rechnen. Klare Sicht gen Nachthimmel vorausgesetzt, betont die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA).

Staubkörner kollidieren mit Erdatmosphäre
Jedes Jahr kreuzt die Erde Mitte August die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle, dessen Staubspur den Sternschnuppen-Regen der Perseiden erzeugt. Das geschieht, weil die Staubkörner mit im Schnitt rund 60 Kilometern pro Sekunde mit der Erdatmosphäre kollidieren. Dort verdampfen sie in großer Höhe und bringen dabei die Luft hinter sich zum Leuchten. Der Name „Perseiden“ kommt daher, weil es so aussieht, als würden Sterne aus dem Sternbild des Perseus fallen.

Der Meteorstrom wird auch „Tränen des Laurentius“ genannt, da sein Erscheinen mit dem Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt und einst als Tränen des Himmels über dessen Martyrium gedeutet wurde. Das Sternbild geht Mitte August spätabends im Nordosten auf und steigt bis zur Morgendämmerung in die Osthälfte des Himmels.

Nacht auf Dienstag perfekt für Sichtungen
Beim Beobachten des absoluten Maximums am 12. August zwischen 15 und 18 Uhr stört in unseren Breiten das Tageslicht. Da das Maximum jedoch „relativ breit“ ist, wie WAA-Präsident Alexander Pikhard erklärte, sind in der ganzen Nacht auf Dienstag verstärkt Meteor-Sichtungen zu erwarten. Vom Mond kommt relativ wenig störendes Licht, da der zunehmende Halbmond nicht viele optische Nebengeräusche bringen wird. In der Nacht des Perseiden-Höhepunktes geht der Mond in Wien überdies schon um 22.52 Uhr unter, so Pikhard, der mit der WAA im Gegensatz zu manchen Jahren davor heuer kein Public Viewing plant.

Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung gefordert
Den jährlichen Sternschnuppenregen nahm kürzlich auch einmal mehr der Umweltdachverband (UWD) zum Anlass, um auf die weiter ansteigende Lichtverschmutzung hinzuweisen. Richtig dunkel werde es bundesweit nur mehr in unberührten Nachtoasen, wie zum Beispiel rund um das Naturparkhaus Kaunergrat im Kaunertal, im Sternenpark Attersee-Traunsee, beim Almhaus am Hochbäreneck oder im Nationalpark Gesäuse in Johnsbach, hieß es. Auch das Dreiländereck zwischen der Steiermark, Nieder- und Oberösterreich zähle zu den am wenigsten von Lichtverschmutzung betroffenen Regionen Europas. Angesichts dieses Befundes brauche es eine bessere Gesetzgebung zur Eindämmung der künstlichen Beleuchtung.

Ferngläser oder Teleskope schränken Sicht ein
Besondere Ausrüstung für die Beobachtung der Perseiden ist nicht vonnöten. Die meisten potenziellen Sichtungen – nämlich um das Maximum bis zu 100 pro Stunde – winken in Gegenden, wo ausreichend Dunkelheit gegeben ist, wie etwa in den Bergen. Da Ferngläser oder Teleskope das Blickfeld einengen, sind sie beim Ansehen des Perseiden-Schauers eigentlich hinderlich. Das Phänomen ist laut WAA-Angaben bis zum 24. August beobachtbar.

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