„Israels Versagen“
Hisbollah gratuliert neuem Hamas-Chef Sinwar
Die Hisbollah im Libanon hat Yahya Sinwar zu seiner Wahl zum Anführer der Terrororganisation Hamas gratuliert. Seine Ernennung sei ein Beweis für Israels Versagen, heißt es. Die Tötung von Anführern und Funktionären der Hamas sei nicht erreicht worden.
Die Hamas sende mit Sinwar eine „starke Botschaft“ nach außen, da die Organisation ihre Entscheidungen geeint treffe und standhaft bleibe. Sie setze den „Weg des Widerstands und des Kampfes fort.“ Wie berichtet, hatte die islamistische Terrororganisation Sinwar am Dienstagabend zum neuen Anführer ernannt (siehe Video oben). Er lebt an einem unbekannten Ort im Gazastreifen, vermutlich in den Tunneln der Hamas unter dem Küstengebiet.
Sein Vorgänger residierte in Katars Hauptstadt Doha und galt als Chefdiplomat der Hamas. Die Hisbollah ist mit der Hamas verbündet, beide sind außerdem Verbündete der iranischen Führung.
Waffenruhe erschwert
Die Ernennung von Israels Staatsfeind Nummer Eins – Sinwar gilt als Drahtzieher des Terrorangriffs in Israel vom 7. Oktober 2023 – erschwert die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen. So schrieb Israels Außenminister Israel Katz, dass Sinwar schnell beseitigt werden müsse. Der neue Hamas-Chef habe aber bereits bisher in dieser Frage Entscheidungen getroffen, sagte US-Außenminister Antony Blinken. „Das unterstreicht nur die Tatsache, dass es wirklich an ihm liegt, zu entscheiden, ob ein Waffenstillstand vorangetrieben wird.“
Blinken warnte zudem eindringlich vor einer Eskalation. Weitere Angriffe würden „nur das Risiko gefährlicher Folgen erhöhen, die niemand vorhersagen und niemand vollständig kontrollieren kann.“ Er sei der festen Überzeugung, dass die indirekten Verhandlungen, bei denen Vertretungen aus den USA, Ägypten und Katar vermitteln, „sehr, sehr bald zum Abschluss kommen sollten.“
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