Aufatmen bei den Landwirten, traurige Gewissheit für Tierschützer und zwei Wanderer, die den Wolf kurz vor dem Abschuss sichteten: In den frühen Morgenstunden wurde am Mittwoch in der Nähe der Kanisfluh der Beutegreifer von einem Jäger erschossen.
„Der Wolf ist bei gutem Licht und aus guter Schussdistanz schmerzfrei letal entnommen worden“, meldete Hubert Schatz, Wildökologe sowie Ansprechpartner und Leiter der Koordinationsgruppe Großraubwild im Amt der Vorarlberger Landesregierung.
In den Tagen zuvor war es auf einer Alpe im hinteren Mellental wiederholt zu Wolfsangriffen gekommen: Zwei Jungrinder wurden gerissen, ein Kalb verletzt. Ein viertes Rind stürzte auf der Flucht vor dem großen Beutegreifer ab und wurde später tot aufgefunden.
Bereits Ende Juli hatte ein Wolf ein Rind in Bezau-Schönenbach angegriffen. Das trächtige Rind brachte sein Kalb tot zur Welt und musste in Folge seiner Verletzungen eingeschläfert werden.
Die Vorfälle hatten letztlich zu einer Ausweitung der Maßnahmeverordnung der Bezirkshauptmannschaft Bregenz geführt – der Wolf durfte in einem größeren Umkreis gejagt werden. So dauerte es bis Mittwoch, als das mutmaßliche Problemtier innerhalb der betroffenen Jagdgebiete erlegt wurde. Der Wolfskadaver ist bereits zur Untersuchung auf dem Weg in ein Genetik-Labor. Die Maßnahmeverordnung wurde nach dem nun erfolgten Abschuss von der Bezirkshauptmannschaft Bregenz aufgehoben.
„Sind auf dem richtigen Weg“
„Dieser Wolfsabschuss ist ein bedeutendes Signal. Eine funktionierende Alpwirtschaft und ein sicherer Tourismus sind mit dem Wolf nicht vereinbar“, betont Landesrat Christian Gantner und dankt der Jägerschaft für ihre Bereitschaft und ihr rasches Handeln. „Unsere Wolfsmanagementverordnung und insbesondere die Mithilfe der Jägerschaft hat dieses schnelle und konsequente Handeln ermöglicht. Wir sind auf dem richtigen Weg.“
Auch Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger zeigt sich erleichtert: „Einmal mehr bestätigt sich, dass die Vorarlberger Jägerschaft ein verlässlicher Partner für die Land- und Alpwirtschaft ist. Sie beherrschen Weidwerk und auf sie ist Verlass. Es gilt in den nächsten Tagen weiterhin aufmerksam zu sein, um neue Risse an Wiederkäuern zu verhindern.“
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