Bitterer Kurzauftritt von Victoria Hudson bei den Olympischen Spiele in Paris. Die 28-jährige Speerwerferin muss bereits nach der Qualifikation die Koffer packen – eine Weite von 59,69 Metern reicht nicht für das Finale. „Ich bin ordentlich angefressen, aber ich kann’s halt nicht mehr ändern“, sagte Hudson niedergeschlagen im ORF-Interview.
Sie wäre Österreichs große Medaillenhoffnung gewesen, doch Speerwerferin Hudson scheiterte in der Qualifikation. Nur die insgesamt besten zwölf bzw. alle mit Würfen über 62 m ziehen ins Finale ein. Die Niederösterreicherin warf im ersten Versuch 59,69 m, ihre beiden anderen blieben ungültig. Ein Platz unter den Top-12 wurde verfehlt.
„Bei Olympia nicht über 60 Meter zu werfen, das reicht nicht. Es hat einfach nicht zusammengepasst heute. Ich habe mich eigentlich gut gefühlt. Es ist extrem schwer, weil die Saison heuer gut gelaufen ist. Mein EM-Titel kann mir keiner mehr nehmen. Es sollte heute einfach nicht sein“, so Hudson. „Ich bin ordentlich angefressen, aber ich kann’s halt nicht mehr ändern.“
Hudson weiter: „Es unterstreicht, auch Profis können einmal nicht abliefern. Es zeigt auch, eine Quali ist echt keine g‘mahde Wies‘n. Das Gerede um ‘Medaillenhoffnung‘ hat mir aber keinen Druck gemacht, ich bin das gewöhnt. Ich lass das eh nicht an mich heran, und am Schluss ist es nett, wenn die Leute an einen glauben. Aber vielleicht sieht man dann: Es ist doch keine Maschine. Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass man weiterkommt.“
Die Enttäuschung sei im Moment groß, doch „das Leben geht weiter. Es gibt eh noch einige Sachen die kommen, nächstes Jahr ist WM, übernächstes Jahr EM. Mein Leben besteht nicht daraus, dass ich bei Olympia gut bin. Natürlich ist das das Ziel, aber wenn es nicht so ist, bin ich ja nicht eine halbe Person, sondern dennoch ein ganzer Mensch.“
„Timing ist keine Stadt in China“
Auch ihr Trainer Gregor Högler war enttäuscht. „Freuen tue ich mich nicht, aber ich mache ihr keinen Vorwurf. Wir haben es nicht optimal gemacht, die anderen waren besser, das muss man akzeptieren“, sagte Högler und ergänzte. „Wir sind keine Heulsusen. Wir kämpfen weiter. Ein Prozent hat gefehlt. Wie wir immer sagen: Timing ist keine Stadt in China – das haben wir heute gesehen.“
Im Saisonverlauf hatte Hudson oftmals deutlich über 60 m geworfen, ihr österreichischer Rekord steht seit Mai bei 66,06 m. Für Hudson sind die Sommerspiele in Paris damit früh vorbei.
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