Vor ihrem Tod betäubt?

Neue, alarmierende Fakten im Fall Christa P.

Oberösterreich
08.08.2024 20:30

Ein gerichtsmedizinischer Befund legt den Verdacht nahe, dass die Linzerin Christa P. vor ihrem Tod möglicherweise betäubt worden sein könnte. Und: In der Wohnung des „letzten Begleiters“ der Frau wurden verdächtige Blutspuren gefunden, die jetzt mit ihrer DNA verglichen werden sollen.

Seit der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober 2023 hatte die Linzerin (54) als vermisst gegolten. Nachdem sie den Abend in einem Gasthaus in ihrer Heimatstadt verbracht hatte – und danach mit einem Taxi in ein anderes Lokal gefahren war, um dort einen Bekannten, Heinz S. (Name geändert), zu treffen.

Die vielen Lügen des Heinz S.
Bei Vernehmungen behauptete der Mann dann, die Köchin wäre in der Folge noch mit ihm nach Hause, in seine Wohnung, gegangen; hätte sich dort –  „weil sie schon sehr müde war“, erklärte er damals vor der Kripo – auf seine Couch gelegt, um ein wenig zu schlafen: „Und als ich am nächsten Morgen um 6 Uhr aufwachte, ist sie schon weg gewesen ...“

Seit Oktober 2023 galt die Köchin als vermisst – bis im vergangenen Juni ihre Leiche gefunden wurde. (Bild: Wenzel Markus/Markus Wenzel)
Seit Oktober 2023 galt die Köchin als vermisst – bis im vergangenen Juni ihre Leiche gefunden wurde.
Auf diesem Feld am Stadtrand von Linz – neben einem Bauernhof – wurde die Tote verscharrt. (Bild: Einöder Horst/Horst Einöder/Flashpictures)
Auf diesem Feld am Stadtrand von Linz – neben einem Bauernhof – wurde die Tote verscharrt.

Angaben, die nicht widerlegt werden konnten. Bis im vergangenen Juni ein Verwandter des 43-Jährigen eine brisante Aussage machte: Heinz S. habe ihm erzählt, dass Christa P. in der Nacht ihres Verschwindens bei ihm zu Hause infolge übermäßigen Alkoholkonsums verstorben wäre und er ihre Leiche bald in einem Feldstück verscharrt hätte.

Fazit: Der Verdächtige wurde verhört, brachte die Beamten zu dem „Grab“ des Opfers – und blieb in Freiheit. Es würde ihm lediglich eine Anklage wegen unterlassener Hilfeleistung und Störung der Totenruhe drohen, hieß es vonseiten der Behörden.

Der schlimme Verdacht
Ein toxikologischer Befund widerlegt nun allerdings die Verantwortung des – wegen Drogendelikten polizeibekannten – Mannes: In den sterblichen Überresten der Verstorbenen wurden nämlich große Mengen an Morphinen festgestellt. An Morphinen, die in dem Heroin-Ersatzmedikament Substitol enthalten sind. Und der 43-Jährige ist in einem entsprechenden Entzugsprogramm, er verfügt also über diese Substanz.

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Die Angaben des letzten Begleiters der Frau scheinen mir immer zweifelhafter. Ich gehe davon aus, dass er jetzt abermals verhört wird.

(Bild: Heinz Stephan Tesarek)

Wolfgang Gappmayer, der Anwalt der beiden Kinder der Toten

„Unsere Mama“, so Christa P.s zwei – erwachsende – Kinder, „hat das Suchtgift sicherlich nicht freiwillig zu sich genommen. Und wir haben eine schlimme Vermutung.“ Dass ihre Mutter vorsätzlich von fremder Hand betäubt worden sei, „möglicherweise mit dem Ziel, sie zu einem willenlosen Vergewaltigungsopfer zu machen“.

Alarmierend für die beiden, zudem: Bei einer Hausdurchsuchung im vergangenen Herbst wurden in der Wohnung von Heinz S. Spuren von Blut, an zehn verschiedenen Stellen, gefunden.

Das sichergestellte Material ist jetzt in die Gerichtsmedizin gebracht worden. Um mithilfe von DNA-Analysen zu untersuchen, ob die Spuren vielleicht von der Linzerin stammen. 

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