Drei Schulabbrecher, 14, 15 und 16 Jahre jung, waren in Eisenstadt als Räuber und Schläger unterwegs. Die laut Anwalt „halben Kinder“ mussten sich am Landesgericht verantworten und kamen mit blauen Augen davon.
Apropos Olympische Spiele in Paris: Im Boxen könnten die drei halben Portionen locker im Fliegengewicht antreten – geschätzt wiegen sie zusammen nicht mehr als 150 Kilo. An Schlagkraft fehlt es den schmächtigen Jugendlichen trotzdem nicht.
Alle drei sind Schulabbrecher. Alle drei verfügen über kein Einkommen. Alle drei haben kein Vermögen. Alle drei scheinen im Polizeicomputer auf. Warum sie auf die Ausbildung gepfiffen haben, wollte die Vorsitzende des Schöffensenats wissen? Die Antworten, unisono, klingen wie abgesprochen: „Ich war zu faul.“
„Er hat das Haftübel verspürt“
Was also tun in der Freizeit, die nach dem Aufstehen um 15 Uhr beginnt? Am besten irgendwelche Passanten in Eisenstadt mit dem Umbringen bedrohen, wenn die nicht bereit sind, Geld, Jacken oder Schuhe freiwillig herauszurücken. Also gibt’s auf die Nase! Prellungen und Abschürfungen der ausgeraubten Opfer waren die Folge. Der Hauptangeklagte, 15, der laut Anwalt seit zwei Monaten „das Haftübel zu verspüren bekommt“, soll der Gesellschaft am härtesten mitgespielt haben. Er war auch dabei, als das Trio andere Jugendliche verdrosch – etwa, weil das Gegenüber der neue Freund einer Verflossenen war.
U-Häftling darf heimgehen
Was also tun mit „diesen halben Kindern“ aus dem Nordburgenland, denen laut Opfervertretungsanwalt „ein Denkzettel verpasst gehört, damit sie nicht vollends ins Kriminal abgleiten“? Der U-Häftling fasste zwei Monate unbedingte plus acht Monate bedingte Haft aus. Er durfte heimgehen. Die Kompagnons kamen mit Geldstrafen davon.
Auch der Vater des Hauptangeklagten, der barfuß am Landesgericht Eisenstadt erschienen war, nahm den Entscheid zur Kenntnis. Hat sein Bub nur ihm zuliebe die Schuhe stehlen wollen?
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