Es wäre eine Katastrophe kaum vorstellbaren Ausmaßes geworden, hätten radikale Islamisten ihre Wahnsinnspläne in die Tat umgesetzt: Ein Anschlag auf das Taylor-Swift-Konzert in Wien wurde am Mittwoch durch die Festnahme zweier Personen verhindert. Die Pläne wären offenbar schon mehr als konkret ...
Der „konkreter Verdacht einer Gefährdung“ führte am Mittwochvormittag zur Festnahme eines 19-Jährigen im niederösterreichischen Ternitz. Der Großeinsatz der Exekutive führte zur Evakuierung zahlreicher Anwohner. Denn es bestand der dringende Verdacht, dass der junge Mann, der erst vor wenigen Wochen der Terrororganisation IS die Treue geschworen hatte, Sprengstoff oder zumindest explosives Material hortete.
„Chemische Substanzen“ sichergestellt
Wohl nicht zu Unrecht, auch wenn die Polizei bislang lediglich den Fund „chemischer Substanzen“ bestätigte. Diese werden derzeit von den Ermittlern analysiert, auch die Untersuchungen vor Ort sind noch nicht abgeschlossen.
Allerdings wurden die Evakuierungsmaßnahmen in Ternitz mittlerweile aufgehoben. Bürgermeister Christoph Samwald hob hervor, dass alles „äußerst diszipliniert und ruhig“ verlaufen sei.
Wenig später wurde die Festnahme einer zweiten Person im Zusammenhang mit dem Attentatsplan in Wien bekannt. Beide Inhaftierten hätten sich im Netz radikalisiert, so die Polizei. Ihre Wahnsinnstat organisierten die beiden über eine verschlüsselte Messengerkommunikation.
Der aktuelle Fall zeigt, dass Kommunikation der Gefährder verschlüsselt stattfindet.
Franz Ruf, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit
„Gefährder kommunizieren verschlüsselt“
Der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl und der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, erneuerten daher einmal mehr die Forderung der Exekutive, die Kompetenzen in Sachen Online-Kommunikation zu erweitern: „Der aktuelle Fall zeigt, dass Kommunikation der Gefährder verschlüsselt stattfindet.“
Neben dem ÖVP-geführten Innenministerium hatten auch Verfassungsschutz und Polizei wiederholt gefordert, die Messenger-Dienste wie Signal, WhatsApp oder Telegram überwachen zu können. Datenschützer hatten dieses Ansinnen massiv kritisiert, auch der grüne Koalitionspartner konnte einem eingebrachten Gesetzesentwurf wenig abgewinnen.
Mega-Polizeiaufgebot bei Swift-Konzerten
Die drei Konzerte von Superstar Taylor Swift, die am Mittwochabend in Wien hätte landen sollen, waren restlos ausverkauft. Neben den 65.000, die ins Ernst-Happel-Stadion passen, wurden auch noch zusätzlich etwa 20.000 Personen vor dem Stadion erwartet. Bereits jetzt konnten dort Merchandise-Artikel erworben werden, außerdem fanden Fan-Treffen statt.
Die Polizei kündigte an, die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal deutlich zu erhöhen, dem Veranstalter war das Risiko allerdings am Ende des Tages doch zu hoch. Am Mittwochabend wurde die Absage aller drei Wien-Konzerte von Taylor Swift verkündet.
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