„Ein schrecklicher Verlust“, „Ein Jahr Vorfreude einfach so dahin“, „Enttäuschung und Leere“, „Ich fühle mich beraubt“: Zigtausende Swifties in Österreich fielen mit der Absage der drei Wien-Konzerte in ein Loch. Die „Krone“ hat sich bei ihnen umgehört.
„Die Absage fühlt sich an wie ein schrecklicher Verlust. Ich hatte über 400 Tage lang einen Countdown auf meinem Handy laufen. Dass von über 150 Konzerten genau die in Wien abgesagt werden, ist ein schlechter Scherz des Schicksals.“ Schock und Trauer nach der Absage der Taylor-Swift-Konzerte – wie bei Hannah, 27, aus Graz, die stellvertretend für mehr als 100.000 Ticketbesitzer ihre Gefühle in Worte fasst. Nicht ohne auf ihr großes Idol zu hoffen: „Ich glaube, dass Taylor sich dazu äußern wird und dass es vielleicht sogar Ersatztermine geben wird – für sie ist es sicher genauso schlimm wie für die Swifties.“
In schweren Zeiten, das haben die Fans von Swift schon oft gezeigt, halten sie zusammen: „Ich bin sehr traurig – ich freue mich seit über einem Jahr auf dieses Konzert. Aber noch schlimmer muss es für all jene sein, die von weit weg angereist sind“, sagt Clara aus Klagenfurt.
Verständnislosigkeit herrscht bei Alina aus Kärnten: „Ich weiß ehrlich gesagt nicht wirklich, was ich sagen soll … außer, dass ein Jahr Vorfreude und Vorbereitungen jetzt einfach so dahin sind … und manche Menschen einfach nicht in der Lage sind, andere, die einfach nur in Ruhe a Gaudi haben wollen, in Frieden zu lassen …“
„Screaming, crying, throwing up“, ist auch Stefanie wütend. „Diese Community steht für Toleranz, Inklusion und Freude. Das Konzert abzusagen war sicher die richtige Entscheidung, die Sicherheit der Fans geht vor. Die Enttäuschung darüber, als einziger Tourstopp Taylor nicht live erleben zu können, keine Freundschaftsarmbänder zu tauschen, nicht seine Lieblingssongs gemeinsam mit Tausenden Anderen zu singen, ist aber nicht in Worte zu fassen.“
Dass ausgerechnet das Konzert von Taylor Swift Ziel der Anschlagpläne war, erklären sich manche Twitter-User mit der Zusammensetzung der Swift‘schen Fangemeinde:
Hannah aus Klagenfurt drückt jetzt schon die Daumen für die britischen Fans: „Ich hoffe, dass die weiteren Konzerte in London nicht abgesagt werden. Was mich endlos traurig macht, ist, dass das Ziel der Terrororganisation vor allem Frauen und die LGBTQ-Gemeinde betrifft.“ London galt übrigens schon kurz nach der Wien-Absage als Geheimtipp für enttäuschte Swifties, machten doch sofort zahlreiche Angebote für Tickets die Runde in den sozialen Medien:
„Ich kann die Leere nicht beschreiben“
Ein Konzert von Taylor Swift ist für viele junge Menschen mehr als nur Musik: „Ihre Musik war mir ein Lichtblick durch schwere Zeiten, manchmal die einzige Freude überhaupt, und das wird einem nun einfach weggenommen. Ich kann die Enttäuschung und Leere gar nicht beschreiben, weil ich nicht mal in Worte fassen kann, was mir das Konzert und alles drum herum seit einem Jahr bedeutet haben“, sagt Anna aus St. Veit traurig.
„Ich bastle seit einem halben Jahr Freundschaftsbänder und bin jetzt sehr traurig. Zum Glück konnte ein Anschlag verhindert werden, trotzdem fühle ich mich des Konzertes beraubt“, sagt auch die Kärntnerin Xenia. Die Motivation und der Zusammenhalt unter den Swifties gilt schon fast als legendär – und löste, bei aller Tragik der Absage, auch Beiträge zum Schmunzeln aus:
Das Ende des politischen Islam mag dann wohl doch zu hoch gegriffen sein, aber zumindest kleine Trostspender gibt es für die enttäuschten Wiener Swifties, sofern sie alt genug sind, das U4 zu besuchen:
Natürlich meldeten sich auch die heimischen Politiker zu Wort – eine der Ersten war NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger.
Ihr folgten Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) und SPÖ-Chef Andreas Babler.
Auch Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) meldete sich noch in der Nacht zur Konzert-Absage zu Wort.
Ebenso überrascht wie die Fans waren übrigens die Mitarbeiter des Veranstalters – wenn nicht gar der Veranstalter selbst: „Die dachten, das sei keine große Sache – und waren dann selbst total überrascht, was für Dimensionen das angenommen hat“, so ein Crew-Mitglied vor dem Happel-Stadion noch am Abend der Absage zur „Krone“.
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