Friedliche Demos

Tausende protestierten gegen Krawalle in England

Ausland
08.08.2024 07:02

In Großbritannien haben am Mittwochabend Tausende Menschen gegen rechtsextreme Ausschreitungen protestiert (siehe Video oben). Auf Plakaten und Schildern forderten sie etwa „No Place for Hate“ (Kein Platz für Hass) oder „Stop the far Right“ (Stoppt die extreme Rechte).

Demonstrationen gab es unter anderem in London, Birmingham, Sheffield, Bristol und Brighton. Zudem versammelten sich in Liverpool mehrere Hundert Menschen, um ein Zentrum für Asylwerberinnen und Asylwerber zu schützen. Die Proteste sind laut der Polizei friedlich verlaufen. 

In Großbritannien kommt es seit mehr als einer Woche zu rechtsextremen Krawallen. Randaliererinnen und Randalierer haben in den vergangenen Tagen Sicherheitskräfte, Moscheen und Asylzentren angegriffen. Autos und Gebäude wurden in Brand gesetzt. Die Polizei hatte sich für die Nacht auf Donnerstag erneut auf Randale eingestellt, die dann aber geringer ausfielen als erwartet. Zu Festnahmen kam es nur vereinzelt.

Protest gegen Rassismus und Faschismus (Bild: AFP/Justin Tallis)
Protest gegen Rassismus und Faschismus

Motiv für Messerangriff weiter unklar
Vorausgegangen war den Ausschreitungen ein Messerangriff in der Stadt Southport. Dabei wurden am 29. Juli drei Mädchen getötet und weitere Kinder sowie zwei Erwachsene verletzt. Online verbreiteten sich Gerüchte, dass der Täter ein muslimischer Migrant sei. Die Falschnachrichten wurden laut der Polizei von einflussreichen Accounts bei X und Telegram geteilt. Der Verdächtige ist 17 Jahre alt und als Sohn von Ruandern in Großbritannien geboren. Sein Motiv ist weiter unklar.

Demonstration am Mittwochabend (Bild: AP/PA Wire)
Demonstration am Mittwochabend
Polizei bei einer rechten Demonstration (Bild: AFP/STF)
Polizei bei einer rechten Demonstration
Eine Festnahme wegen rassistischer Parolen (Bild: AFP/Scott Heppell)
Eine Festnahme wegen rassistischer Parolen
Ein Polizeipferd (Bild: AFP/Scott Heppell)
Ein Polizeipferd

Bisher wurden mehr als 400 Menschen bei den Protesten festgenommen, ungefähr 120 von ihnen wurden angeklagt. Ein Gericht in Liverpool verurteilte drei Männer zu Haftstrafen von 20 Monaten bis drei Jahren. Laut Justizstaatssekretärin Heidi Alexander sind mehr als 560 zusätzliche Plätze in Gefängnissen nötig.

Kein Protest gegen Regierung
Der Soziologe Aaron Winter von der Universität Lancaster erklärt die Ausschreitungen nicht mit der neuen sozialdemokratischen Labour-Regierung und einem Protest gegen eine vermeintlich linke progressive Bewegung. Parteien hätten sich mit Aussagen übertroffen, wer härter gegen Migration vorgehe, was zu einer feindlichen Atmosphäre führe.

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