Das durch Stechmücken übertragene Dengue-Virus - ein naher Verwandter des FSME-Virus - kommt in tropischen und subtropischen Regionen der Welt vor und verursacht jährlich 50 bis 100 Millionen Infektionen. Der Großteil davon verläuft ohne Symptome oder als relativ milde, fieberhafte Erkrankung. 500.000 Infektionen jährlich nehmen allerdings einen schweren Verlauf (Dengue Hämorrhagisches Fieber/Dengue Schock Syndrom). Von ihnen führen mehr als 20.000 zum Tod.
Es gibt keine Impfung
Gegen das Denguefieber gibt es weder eine Impfung noch eine ursächlich wirkende Behandlung. "In Österreich registrieren wir jährlich etwa 30 bis 100 Denguevirus-Infektionen bei Rückkehrern aus Endemie-Gebieten. Derzeit gibt es keine Hinweise, dass die Voraussetzungen für eine anhaltende Etablierung des Virus in Europa gegeben sind", so die Spezialisten des Departments für Virologie.
Allerdings wurden sowohl in Österreich als auch in Deutschland vergangenes Jahr wieder eindeutig mehr von Reisenden importierte Denguefieber-Fälle registriert. "Insgesamt waren es (in Österreich, Anm.) 74 Fälle, womit wir - im Gegensatz zum Jahr zuvor mit 40 Fällen - wieder über dem Durchschnittsniveau der Jahre 2002 bis 2011 (44 Fälle) liegen", so die Experten der MedUni Wien.
Häufung im Frühjahr und Spätsommer
Die jahreszeitliche Verteilung der nach Österreich importierten Fälle zeigt eine Häufung im Frühjahr und im Spätsommer. Das entspricht der Saison für Reisen in tropische Regionen. Die meisten Betroffenen infizieren sich in Südostasien. Thailand, Indien, Sri Lanka, Malediven, Bali, die Philippinen, Brasilien und die Karibik waren vergangenes Jahr sozusagen die "Ursprungsländer" für die in Österreich festgestellten Erkrankungen.
Einen Sonderfall stellt derzeit die portugiesische Insel Madeira dar. Dort ist es im Herbst 2012 zu einem Ausbruch der Krankheit gekommen. Auf der Insel, die politisch zu Europa zählt, aber geografisch der subtropischen Region zuzurechnen ist, wurden im Oktober 2012 die ersten autochthonen (nicht importierten, Anm.) Dengue-Fälle auf Madeira nachgewiesen. Seither sind 2.103 Erkrankungsfälle diagnostiziert worden, wobei 122 Patienten hospitalisiert werden mussten. Todesfälle hat es bisher keine gegeben. Auch zwei Österreicher haben sich vergangenes Jahr auf Madeira die Erkrankung zugezogen.
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