Werk in Osttirol

Antrag abgelehnt: Keine Kurzarbeit bei Liebherr

Tirol
08.08.2024 09:17

Vergangene Woche hatte der Haushaltsgerätehersteller Liebherr einen Antrag auf Kurzarbeit für 960 Mitarbeiter an seinem Standort im Osttiroler Lienz eingereicht. Jetzt wurde dieser vom Arbeitsmarktservice abgelehnt!

Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Sowohl das Unternehmen selbst als auch Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hatten sich im Vorfeld skeptisch gezeigt, dass der Antrag durchgehen werde.

Nachfrage eingebrochen
Liebherr hatte den Kurzarbeitsantrag mit einem massiven Einbruch des Markts für Kühlschränke nach der Corona-Pandemie begründet. Mit Anfang 2025 rechnete das Unternehmen aber mit einer Entspannung der Situation, weil neue Produktionslinien anlaufen würden. Daher wollte man die Arbeitskräfte nicht verlieren.

Wie es für die Belegschaft am Standort in Lienz nun weitergeht, ist derzeit noch offen. Das Unternehmen will jetzt „Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung“ ergreifen und eine „alternative Lösung“ suchen, hieß es in einer Stellungnahme Donnerstagfrüh. Wie diese aussehen könnte und ob damit ein Stellenabbau verbunden sein wird, ist noch nicht klar.

Liebherr wolle jedoch alle Beschäftigten im Unternehmen halten, wurde in einer Aussendung betont.

Die Begründung des AMS
Die Ablehnung wurde von der Tiroler AMS-Leiterin Sabine Platzer-Werlberger gegenüber dem ORF damit begründet, dass die Kurzarbeit für „nicht vorhersehbare, exogene Ereignisse gedacht“ sei. Während der Corona-Zeit sei sie ein „definiertes Kriseninstrument“ gewesen. Liebherr habe auch nicht ausreichend nachweisen können, dass die wirtschaftlichen Probleme zum Jahreswechsel beseitigt seien.

„Volkswirtschaftlich fraglich“
Kocher meinte zuletzt, dass die Kurzarbeit nicht dafür da sei, konjunkturelle Schwankungen auszugleichen. Zudem würden viele Firmen nach wie vor nach Fachkräften suchen. „Diese bei Firmen zu binden, die auf unbestimmte Zeit nicht genug Aufträge haben, ist volkswirtschaftlich fraglich“, so der Minister.

Die Gewerkschaft sah dagegen in der Kurzarbeit ein „geeignetes Mittel“, da sich die Situation mit Jahresbeginn verbessern soll und damit die Arbeitskräfte gehalten werden könnten.

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