Mit ESA-Sonde „Gaia“:

Möglicherweise Hunderte Doppel-Asteroiden entdeckt

Wissenschaft
08.08.2024 10:35

Dank der Raumsonde „Gaia“ haben Astronomen Hunderte neue mögliche Doppel-Asteroiden (auch als Asteroidenmonde bezeichnet, Anm.) gefunden. Wie die europäische Raumfahrtagentur ESA mitteilte, könnten mithilfe des Teleskops im All 352 neue Doppelasteroiden entdeckt worden sein.

„Doppel-Asteroiden sind schwer zu finden, weil sie meist klein und weit von uns entfernt sind“, zitiert die ESA die Autorin der Studie, Luana Liberato vom Observatoire de la Côte d‘Azur. Man gehe zwar davon aus, dass fast jeder sechste Asteroid einen Gefährten habe. Doch seien unter den etwa eine Milliarde Asteroiden bisher nur 500 solcher Doppel-Asteroiden entdeckt worden.

Was ist ein Doppel-Asteroid?

Als Doppel-Planetoid oder Doppel-Asteroid bezeichnet man ein System von zwei gravitativ gebundenen Asteroiden, die sich beide um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen.

Ist einer der Himmelskörper deutlich größer als der andere, dann spricht man in der Regel vom Mond oder Satellit des Asteroiden oder auch von einem Asteroidenmond oder Planetoidenmond. Ein solches System ist vergleichbar mit dem Erde-Mond-System oder Doppelsternen.

„Gaia“-Mission auf großer Suche
Die „Gaia“-Mission der ESA soll Positionen, Bewegungen, Entfernungen und Helligkeiten von fast zwei Milliarden Himmelskörpern erfassen. Aktuelle Daten von mehr als 150.000 Asteroiden ermöglichten es Forschern und Forscherinnen, nach einem für Doppel-Asteroiden typischen Taumeln zu suchen, das durch den Zug des Asteroiden-Gefährten entsteht.

Liberato zufolge zeigt die neue Entdeckung: „Es gibt viele weitere Asteroidenmonde, die nur darauf warten, gefunden zu werden.“

40 Millionen Beobachtungen pro Tag
Für die Vermessung der Milchstraße stehen „Gaia“ zwei Teleskope mit der bisher größten digitalen Weltraumkamera mit knapp einer Milliarde Pixeln zur Verfügung. Damit wird jeder der rund eine Milliarde Zielsterne im Durchschnitt etwa 70-mal über einen Zeitraum von fünf Jahren überwacht und seine genaue Position sowie sein Weg durch das All vermessen. Das entspricht pro Tag etwa vierzig Millionen Beobachtungen.

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