Neuer Horror im Kino

„Longlegs“: Ein Film, der uns das Fürchten lehrt

FBI-Agentin Lee Harker (Maika Monroe) ist einem Gruselserienkiller auf der Spur und wird dabei selbst von der Angst übermannt

(Bild: 2024 DCM)

Hollywood-Schauspieler Nicolas Cage brilliert in dem neuen Horror-Thriller „Longlegs“, um den sich bereits ein riesiger Hype entwickelt hat. Das nächste „Schweigen der Lämmer“, sind sich viele sicher.

Auf der Jagd nach einem Serienkiller muss eine junge FBI-Agentin (Maika Monroe) okkulte Hinweise verfolgen, um dem Blutvergießen nach Jahrzehnten endlich ein Ende zu machen – der neue Horrorthriller „Longlegs“ hat sich bereits vor seinem Kinostart bei uns einen Namen gemacht. In den USA läuft der Film bereits im Kino und ist durch Mundpropaganda zum Hit geworden. Wobei, ganz so ein Geheimtipp ist er wohl auch nicht: Schließlich spielt Hollywoodstar Nicolas Cage maskenbildnerisch stark verfremdet den gruseligen Kontrahenten der FBI-Ermittlerin: „Wenn die Menschen aus dem Kino kommen, werden sie sich fragen: ,Bin ich grade verflucht worden?’“, bringt er die unheimliche Stimmung des Films auf den Punkt.

„Longlegs“ gilt jetzt schon als Kino-Überraschung des Jahres und Geniestreich im Stil von „Schweigen der Lämmer“.

(Bild: 2024 DCM)

Cage machte sich viele Gedanken darüber, wie er das „Monster“ im Film mit Leben erfüllen sollte: „Ich finde es immer gut, wenn auch Monster ganz tief drinnen ein Herz haben, so dass sie dir irgendwie auch leid tun. Und da dachte ich, ich werde mir meine Mutter zum Vorbild nehmen. Ja, richtig gehört! Das passiert, wenn man sich gerade so richtig künstlerisch fühlt.“

Wie die Kreatur aussieht, die Nicolas Cage spielt, wird erst im Film verraten. 

(Bild: 2024 DCM)

Regisseur Oz Perkins, der von Horror ein Lied singen kann, schließlich ist er der Sohn von Anthony Perkins aus Alfred Hitchcocks „Psycho“, fühlte sich bei der Arbeit mit Cage wie „Zeuge einer Naturgewalt. Ich war einfach glücklich und demütig, dass er Teil von diesem Film sein wollte.“ Er habe gar nicht viel tun müssen: „Es ist, als ob du einen Tiger am Filmset hättest. Der Tiger wird tun, was er eben grade will, und ich würde den Teufel tun, mich ihm entgegenzustellen.“

,Longlegs’ ist so eine Art Horror-Film-Mixtape. Er hat alles, was man unter Horror versteht.

Regisseur Oz Perkins

Gruseligster Horrorfilm des Jahrzehnts?
Wie nun die Kreatur aussieht, die Cage spielt, wird hier und auch in den Trailern oder Setfotos nicht verraten – der Gruselmoment soll für das Kino aufgehoben werden. Vielleicht auch Teil des Hypes, der sich um diesen Film entwickelt hat, der nur zehn Millionen Dollar gekostet hat, aber in den USA bereits ein Vielfaches eingespielt hat. Kritiker und Zuschauer überschlagen sich und viele sprechen bereits vom „gruseligsten Horrorfilm des Jahrzehnts“. Wer mitreden will, sollte sich rasch ein Kinoticket sichern ...

„Krone“-Kino-Kritik

So angsteinflößend ist der neue Horror-Film „Longlegs“ mit Hollywood-Schauspieler Nicolas Cage als Monster

Die frühen 90er in den USA: Bill-Clinton-Porträts, High-Waist-Hosen und Kabeltelefone passen ins Zeitkolorit. Seit fast drei Dekaden foppt ein Serienkiller, dem die bestialische Auslöschung ganzer Familien zugeschrieben wird, das FBI. Eigenartig codierte Briefe in einer Art Runenschrift bleiben am Tatort zurück, unterzeichnet mit „Longlegs“. Für die junge Agentin Lee Harker (Maika Monroe), die ein hochintuitives Gespür für die kranke Psyche des Killers zu haben scheint, wird die manische Jagd nach „Longlegs“ bald persönlicher als gedacht

Es ist dies eine hermetische Welt des Bösen, in die uns Regisseur Oz Perkins (Sohn des Norman-Bates-Darstellers Anthony Perkins in Hitchcocks „Psycho“) da hineinstößt, und dabei im Fahrwasser von Schockern wie „Das Schweigen der Lämmer“ oder „Seven“ verharrt. Nicolas Cage gibt maskenbildnerisch verfremdet mit fieser Fistelstimme den Mörder im Okkultwahn, während sich ein gnadenloses Zoom an die Orte des Grauens heransaugt. Zum Fürchten!