Nach Swift-Absage:

Coldplay-Fans besorgt, aber Veranstalter beruhigt

Wien
08.08.2024 11:53

Nach der Absage der Konzertreihe von Taylor Swift am Mittwoch in Wien wegen Terrorgefährdung fragen sich nun viele Fans von Coldplay, welche Auswirkungen das auf die vier ab 21. August angesetzten Auftritte der britischen Band im Ernst-Happel-Stadion hat. Der Veranstalter beruhigt.

„Wir verstehen die Rückfragen und Bedenken aller Fans, aber wir sollten versuchen, Ruhe zu bewahren und die Situation nicht mit Spekulationen weiter anzuheizen“, hieß es am Donnerstag in einem Statement des Veranstalters Live Nation, der auch die Großkonzerte von Sängerin Adele in München veranstaltet.

„Wir sind in ganz engem Austausch mit den zuständigen Sicherheitsbehörden und orientieren uns an deren Einschätzungen und Empfehlungen“, wurde betont. „Alle Fans können davon ausgehen, dass die Sicherheit der Besucher, Mitarbeiter und Künstler stets Vorrang hat.“

Staatsschutz ortet keine „explizite Gefahr“
Auch Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), Omar Haijawi-Pirchner, ortete bei einer Pressekonferenz in Bezug auf die Coldplay-Auftritte und das Frequency-Festival in St. Pölten „keine Informationen, dass weitere Konzerte einer expliziten Gefahr unterliegen“. Und Niederösterreichs Polizei sieht sich gerüstet.

Coldplay-Fans sind ob der Absage der Konzerte von Taylor Swift besorgt, ob die Band (im Bild Sänger Chris Martin) in Wien wird. (Bild: Nathan Reinds)
Coldplay-Fans sind ob der Absage der Konzerte von Taylor Swift besorgt, ob die Band (im Bild Sänger Chris Martin) in Wien wird.

Swift-Absage „größter anzunehmender Unfall“
Für den Musikwirtschaftsforscher Peter Tschmuck von der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien (mdw) ist die Absage der drei Wien-Konzerte von US-Superstar Swift für den Großevent-Standort Wien „der größte anzunehmende Unfall“.

Der Reputationsschaden lasse sich selbstverständlich noch nicht abschätzen, sei aber unbestritten. Rund um die Absage könnte auch Swift selbst eine entscheidende Rolle gespielt haben, sagte Tschmuck am Donnerstag. „Als Musikwirtschaftsexperte war meine erste Reaktion, dass das Barracuda gewaltige wirtschaftliche Probleme bringen kann“, so Tschmuck.

„Das ist quasi der Super-GAU. Wien war in der Vergangenheit immer ein wichtiger Hub für internationale Konzert-Acts – Coldplay soll ja noch spielen (ab 21. August vier Konzerte im Ernst-Happel-Stadion, Anm.). Wenn dann Sorge wegen Terrorgefahr und Anschlagsplänen besteht, hat das natürlich Auswirkungen auf die internationalen Veranstalter.“

„Für Konzertstandort Wien keine Empfehlung“
Die nun gecancelten Konzerte lockten Zehntausende Fans aus der ganzen Welt in die Bundeshauptstadt, die nun mit einer herben Enttäuschung konfrontiert sind und mitunter viel Geld in die Hand genommen hatten. Seitens der Stadt- und der Tourismusverantwortlichen brauche es jetzt gutes Krisenmanagement, so der Musikwirtschaftsexperte.

Insgesamt müsse man laut Tschmuck leider festhalten: „Für den Konzertstandort Wien ist das logischerweise keine Empfehlung.“ Die durch die Events selbst generierte Wertschöpfung, die nun wegfalle, sei das eine, über Mittelfristwirkungen lasse sich andererseits noch wenig sagen. Klar sei: „Langfristig ist Wien nicht von solchen Konzerten abhängig.“

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