Jubel mit Lara Vadlau

So feiert Kärnten das erste olympische Sommer-Gold

Lara Vadlau (re.) jubelte mit Lukas Mähr über Segel-Gold.

(Bild: GEPA pictures)

Die Maria Rainer Seglerin Lara Vadlau ist Olympiasiegerin! Mit ihrem 470er-Mixed-Partner Lukas Mähr aus Vorarlberg setzte sich die 30-Jährige nach einer starken Wettfahrtwoche in Marseille vor Japan und Schweden durch. Ein siebenter Platz im Medal Race reichte dem Duo zu Gold. Für Kärnten ist‘s die erste Goldmedaille bei olympischen Spielen überhaupt!

„Vielen Dank nachhause fürs Daumen drücken!“, lächelte Lara Vadlau nach dem großen Triumph ins Mikrofon. Daheim zitterte man mit der Kärntnerin bis zur Ziellinie, die das Duo im Medalrace als Siebenter überquerte, mit. Das reichte am Ende für die erste olympische Sommer-Goldene für Kärnten. Aus Politik und Sport gibt‘s zahlreiche Gratulationen, viel Lob und Anerkennung.

Die beiden sind trotz Frühstart im ersten Rennen cool geblieben. Lara hat die Tools für so ein schwieriges Rennen auch nach fünfjähriger Pause.

Niko RESCH, Olympia-Segler aus Kärnten

Niko Resch, dreifacher Olympiateilnehmer im 49er im Segeln aus Velden: Einfach nur Weltklasse! Sie hatte schon 2016 in Rio mit Jolanta Ogar das Potenzial für eine Medaille – jetzt hat‘s geklappt. Der Frühstart in der ersten Wettfahrt hat Lara und Luki wachgerüttelt. Mit so einem Fehler kannst du deine Chancen im ersten Rennen schon zunichte machen, aber die beiden sind cool geblieben, haben unfassbar durchgezogen. Ich bin sehr happy, sie waren ja nicht unbedingt die Gold-Favoriten. Dass Lara  nach fünf Jahren Pause wieder so stark zurück ist, zeigt, welches Talent sie hat. Die Tools und das Wissen für diesen Erfolg hatte sie immer schon, dazu auch den enormen Fokus, ihre Ziele umzusetzen.

In Paris wurde Magdalena Lobnig Zehnte.

(Bild: GEPA pictures)

Magdalena Lobnig, Kärntens letzte Olympiamedaillengewinnerin (Ruder-Bronze in Tokio 2021): Es freut mich mega für sie. Ich habe das Medalrace beim Training in der Kraftkammer verfolgt. Beim Start hatte ich schon etwas Angst, weil sie plötztlich zurücklagen. Aber man hat die beiden im Boot miteinander reden gehört – sie sind richtig cool geblieben. Ein Wahnsinn, wie beinhart Lara sich Dinge vornimmt und sofort umsetzt. Jetzt kommt aber einiges auf sie zu – viele Empfängen und Ehrungen. Vor allem der Tag der Entscheidung ist echt anstrengend. Sie muss noch dazu erst von Marseille nach Paris ins Österreich-Haus. Ich war damals in Tokio froh, als ich endlich alleine einen Moment in meinem Zimmer hatte und kurz für mich sein durfte.“

Jetzt kommt einiges auf Lara zu. Ich war damals in Tokio froh, als ich endlich alleine einen Moment in meinem Zimmer hatte.

Magdalena LOBNIG, Ruder-Bronze in Tokio 2021

Peter Kuß, Obmann des Kärntner Segelverbandes: „Nachdem es für sie 2016 in Rio als Favoritin nicht für eine Medaille gereicht hat, freut es mich extrem, dass sie jetzt ganz oben steht. Lara ist ein Ausnahmetalent – das hat sie schon bei diversen Kinder- und Jugendrennen früher gezeigt. Nach langer Pause so zurückzukommen, ist echt eine Top-Leistung. Auch für die Segel-Szene in Kärnten ist diese Goldene natürlich super. Für alle Kinder und Jugendlichen ist das ein Ansporn, dass man alles schaffen kann, wenn man hart dafür arbeitet.“

(Bild: zVg)

Günther Perchinig, Präsident Yacht Club Velden: „Es war wirklich spannend, weil der Start nicht gut war und sie sogar kurz nur auf dem vierten Gesamtplatz rangiert sind. Aber sowohl Lara als auch Luki haben Nerven bewiesen. Mich freut es persönlich irrsinnig, da ich Lara schon kenne, seit sie ein kleiner Stöpsel ist. Der Ehrgeiz war bei ihr schon im Alter von sechs Jahren zu sehen. Dass sie fünfeinhalb Jahre nicht gesegelt ist, erst vor drei Jahren wieder begonnen hat, macht diese Medaille zu einer noch größeren Sensation.“

Peter Kaiser, Kärntner Landeshauptmann: Diese Medaille hat ihr nach Europa- und Weltmeisterschaften, nach Olympischen Jugendspielen noch gefehlt. Wir sind sehr stolz auf unsere Athletinnen und Athleten, die bei Großereignissen ihre Nervenstärke, ihr Können und ihr Leistungsfähigkeit abrufen können. Das Land Kärnten setzt alles daran, beste Trainingsbedingungen zu schaffen. Denn Sport ist mehr als Leistung, Können und Siegeswillen, Sport begeistert die Menschen und in Paris wird wieder deutlich, wie sehr Sport verbindet.

Wir haben intensiv mit ihr zusammengearbeite und sie auch unterstützt, als sie fünf Jahre lang keinen Spitzensport betrieben hat.

Arno ARTHOFER, Landessportdirektor

Arno Arthofer, Landessportdirektor Kärnten: Einfach nur Weltklasse! Für das ganze Sportland Kärnten ist das eine historische Geschichte. Auch für das Olympiazentrum Kärnten ist das ein großer Erfolg, da wir intensiv mit ihr zusammenarbeiten und sie auch unterstützt haben, als sie fünf Jahre lang keinen Spitzensport betrieben hat. Wir haben immer an sie geglaubt.