An Selbstbewusstsein hat es dem 33-jährigen Parteichef nie gemangelt. Beflügelt durch zahlreiche gute Umfrageergebnisse und in dem Wissen, dass zwischen den Regierungspartnern auf Landesebene nicht alles ganz rund läuft, startet er voller Überzeugung in die letzten Wochen des Landtagswahlkampfes.
„Wir präsentieren die Themenschwerpunkte, die wir in einer künftigen Führungsverantwortung umsetzen möchten“, verkündete Bitschi gleich zu Beginn einer Pressekonferenz am Donnerstag im Feldkircher Montforthaus. „Wir spüren, dass Schwarz-Grün keinen Zuspruch mehr hat. Wir wollen die Partei sein, die dem schwarz-grünen Spuk ein Ende setzt!“
Dabei ist Christof Bitsch durchaus bewusst, dass ein gutes Umfrageergebnis allein nicht reicht: „Mein Team und ich werden in den nächsten Wochen alles unternehmen, um den positiven Zuspruch auch in Wählerunterstützung umzuwandeln.“
Anmerkung: Ziehen Parteichef Bitschi und die nach ihm folgenden Bezirksparteiobleute über die jeweiligen Bezirkslisten ein oder verzichten als Regierungsmitglieder auf ihr Mandat, haben Nicole Feurstein-Hosp und Kornelia Spiß die besten Chancen, über die Landesliste in den Landtag einzuziehen.
Überzeugen wollen sie die Wähler mit ihrem Programm, in dem der Fokus auf den Themen Familien, Wohnen und Sicherheit liegt. Andrea Kerbleder betete gleich eine ganze Litanei an finanziellen Unterstützungsleistungen für Familien vor. So wünscht sie sich beispielsweise einen Willkommensbonus in Höhe von 2000 Euro für Neugeborene. 2023 hätte dies den Steuerzahler schlappe 7,8 Millionen Euro gekostet. Der Schulstartbonus in Höhe von 200 Euro pro Schüler wäre im Herbst 2023 mit gut 11 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Finanziert werden soll dies durch eine Umverteilung im Budget.
Mehr Geld, um die Sicherheit im Lande zu gewährleisten und die Jobs bei der Polizei attraktiver zu machen, fordert auch „Mr. Sicherheit“, Polizeigewerkschafter Joachim Fritz. Für Investitionen in eine bessere Ausrüstung oder einen Kaufkraftbonus (Polizisten im Ländle bleibt aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten rund 25 Prozent weniger vom Gehalt als den Kollegen im Osten) sieht er in erster Linie den Bund zuständig.
Ähnlich wie sein Parteichef hält auch Fritz nicht viel davon, sich bei der ÖVP anzubiedern und teilte kräftig gegen die „untätigen Schwarzen“ aus, die ja Innen- und Finanzminister sowie Landeshauptmann und Sicherheitslandesrat stellen: „Das war große Show-Politik, die Ausführung war mangelhaft!“
„Vorarlberger zuerst“ bei Wohnungsvergabe
Der Hohenemser Markus Klien – neben seinen Vorrednern ein heißer Kandidat für einen möglichen Landesratsposten – rückte das Thema leistbares Wohnen in den Vordergrund. Ihm schweben neue Bauprojekte mit der Vogewosi vor. Bei der Vergabe von Sozialwohnungen soll der Grundsatz „Vorarlberger zuerst“ gelten: „Fast 40 Prozent dieser Wohnungen wurden 2023 an Nicht-Österreicher vergeben. Das entspricht nicht dem Verhältnis in der Bevölkerung“, kritisierte Klien. Zudem sollten keine geförderten Wohnungen an Menschen ohne Deutschkenntnisse vergeben werden.
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