Welle der Gewalt droht

Iran attestiert Israel „strategische Fehler“

Ausland
08.08.2024 15:54

Das Säbelrasseln im Nahen Osten geht weiter: Der amtierende iranische Außenminister Ali Bagheri hat die Tötung des Hamas-Chefs Ismail Haniyeh in der vergangenen Woche im Iran als „strategischen Fehler“ Israels bezeichnet und erneut mit Vergeltung gedroht.

„Die Tat, welche die Zionisten in Teheran begangen haben, war ein strategischer Fehler, denn sie werden dafür einen hohen Preis zahlen“, sagte Bagheri am Donnerstag im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

Israel hat sich bisher nicht zur Tötung Haniyehs geäußert, der Iran drohte dennoch umgehend mit Vergeltung. Bagheri warf der israelischen Regierung vor, „Spannungen, Krieg und Konflikte auf andere Länder ausweiten“ zu wollen. Israel sei nicht in der Lage, einen Krieg gegen den Iran zu führen. „Sie haben weder die Fähigkeit noch die Stärke“, erklärte er.

Israel gegen die muslimische Welt
Bagheri hatte am Mittwoch an einer Sitzung der Organisation Islamischer Zusammenarbeit (OIC) in Jeddah in Saudi-Arabien teilgenommen. Die Außenminister der 57 Länder erklärten in einer gemeinsamen Stellungnahme, Israel trage die „volle Verantwortung“ für die „ruchlose“ Tötung Haniyehs, der als Hamas-Chef eine zentrale Rolle in den Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen innehatte.

Am Dienstag hatte die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas den bisherigen Chef der Gruppe im Gazastreifen, Yahya Sinwar, zum Nachfolger Haniyehs als Leiter ihres Politbüros ernannt.

Oktober-Architekt neuer Hamas-Chef
Sinwar gilt als einer der Drahtzieher des Großangriffs der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober, bei dem israelischen Angaben zufolge 1194 Menschen getötet wurden. Zudem wurden 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bisher mindestens 39.699 Menschen getötet.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right