Neuer Premier feiert:
„Zweite Unabhängigkeit für Bangladesch“
Die Protestbewegung in Bangladesch hatte ihn immer wieder als Premier ins Spiel gebracht. Nun, nach dem Sturz von Ministerpräsidentin Sheikh Hasina, übernimmt Friedensnobelpreisträger Mohammad Yunus tatsächlich das Amt des Regierungschefs im südasiatischen Land.
Der 84-jährige Erfinder der Mikrokredite wurde am Donnerstag als Chef der Übergangsregierung vereidigt und soll so lange an der Macht bleiben, bis es Neuwahlen gibt. Die Wiederherstellung von Recht und Ordnung im von wochenlangen Massenprotesten geprägten südasiatischem Land sei nun die wichtigste Aufgabe, sagte Yunus.
„Wir können keinen Schritt nach vorne machen, wenn die Situation von Recht und Ordnung nicht wiederhergestellt ist“, erklärte er bei seiner Ankunft am Flughafen in Dhaka. „Heute ist ein ruhmreicher Tag“. Bangladesch habe einen „neuen Tag des Siegs“ erlebt und eine „zweite Unabhängigkeit“ erhalten.
Yunus: „Lasst uns das Beste aus unserem Sieg machen“
Weiter rief der Nobelpreisträger die Menschen dazu auf, Vertrauen in ihn zu haben und ihre Gewalt gegen „jeden, überall im Land“ einzustellen. „Lasst uns das Beste aus unserem neuen Sieg machen“, sagte er laut einer Mitteilung vor seiner Rückkehr. „Unsere Jugend ist bereit, diese Führung zu übernehmen und eine neue Welt zu schaffen.“
Warum sich das Volk gegen Hasina wandte
Ex-Ministerpräsidentin Hasina war am Montag nach wochenlangen Massenprotesten und tödlichen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften mit einem Militärhubschrauber ins Ausland geflohen. Bei den Protesten starben örtlichen Medien zufolge mehr als 300 Menschen. Ursprünglich waren die Demonstranten gegen eine Quotenregelung für die Vergabe von Jobs im öffentlichen Dienst auf die Straße gegangen, die ihrer Ansicht nach Unterstützer von Hasina bevorzugte. Nach und nach wurde dann der Rücktritt der seit 2009 amtierenden Regierungschefin das Ziel der Protestbewegung, der sich immer mehr Menschen aus allen Bevölkerungsschichten anschlossen.
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