Ein 29-Jähriger wurde am späten Abend in seinem Wohnhaus in Leonding (OÖ) von einem Gauner überrascht. Er ließ sich von den Drohungen des Eindringlings aber nicht abschrecken, verfolgte ihn und rang ihn schließlich gemeinsam mit Feuerwehrkameraden nieder. Polizisten mussten den Ganoven dann nur noch „einsammeln“.
„Ich weiß nicht, ob ich ein zweites Mal wieder genau so handeln würde, das ist instinktiv passiert“, sagt der Leondinger Fleischermeister Christian Derntl am Tag nach seiner tollkühnen Aktion. Der 29-Jährige wurde am Mittwochabend unfreiwillig zum Einbrecherschreck.
Zur Vorgeschichte: Der Unternehmer hatte es sich gegen 21.30 Uhr auf der Terrasse im 2. Obergeschoß seines Wohnhauses – das gerade umgebaut wird – gemütlich gemacht. „Ich hab dort ein Getränk genossen, als plötzlich ein fremder Mann vor mir gestanden ist und sagte: Lass mich in Ruh, sonst tu ich dir was!“, erzählt Derntl, der sich davon aber nicht abschrecken ließ.
Der Einbrecher erkannte, dass seine Drohung nicht den gewünschten Effekt erzielte, und ergriff über das Stiegenhaus die Flucht hinab auf die Straße. Derntl folgte im Laufschritt und alarmierte unterwegs die Polizei: „Er ist dann etwa 500 Meter weit zum Feuerwehrhaus gelaufen, wo meine Kameraden eine Übung abgehalten haben.“
In einer solchen Situation überlegt man nicht, sondern handelt. Ich hab bei dem Mann keine Waffe gesehen.
Fleischermeister Christian Derntl (29) aus Leonding händigte der Polizei den Ganoven aus.
Am Boden fixiert
Das war das Pech des Gauners, denn sechs Florianis halfen Derntl, der selbst FF-Zugskommandant ist, den Einbrecher zu fassen und am Boden zu fixieren. „Lasst mich in Ruhe“, brüllte der Ganove mit südländischem Akzent. Minuten später traf bereits die Polizei ein und gratulierte Derntl zu seinem Fang. „Es konnte dann auch der Pkw des Mannes sichergestellt werden, in dem Diebsgut aus meinem Haus gelegen ist.“
Die Aufregung war zwar groß, doch der Fleischermeister konnte in der Nacht auf Donnerstag gut schlafen: „Als Feuerwehrmann ist man einiges gewöhnt, da muss man schon abschalten können.“
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