Der Traum vom vierfachen Olympiagold von Noah Lyles platzte ausgerechnet auf seiner Lieblingsstrecke. Der 100-Meter-Champion musste sich über die 200 Meter überraschend mit Bronze hinter Letsile Tebogo aus Botswana und US-Landsmann Kenny Bednarek begnügen. Es ist das erste Sprint-Gold für ein afrikanisches Land.
Wieder hüpfte er wie ein Verrückter auf und ab, lief vor dem Start schon zig Meter in beide Richtungen, breitete die Arme aus, als wolle er sagen: Seht her, ich bin es, der Großmeister. Die anderen 200-m-Asse wirkten ob des Theaters, das Noah Lyles wieder abzog, dezent genervt. Das Publikum belohnte seine Show allerdings mit dem mit Abstand größten Auftrittsapplaus.
Historisches Sprint-Gold
Er schoss auch wie eine Kugel aus einer Kanone aus den Startblöcken, schien das Sprint-Double zu schaffen, doch ein anderer war noch schneller. Der erst 21-jährige Letsile Tebogo lag auf der Zielgeraden von Beginn an voran, Lyles konnte nicht mehr kontern. So holte Tebogo in der sensationellen Zeit von 19,46 Sekunden das allererste olympische Gold für Botswana.
Euphorisch schlug der junge Mann aus dem südafrikanischen Land die Glocke, die Belohnung eines jeden Leichtathletik-Olympiasiegers in Paris. Es ist auf der Sprintstrecke im Stade de France bereits der zweite Premierencoup einer im Sprint bisher unbedeutenden Nation nach dem 100-m-Damen-Triumph von Julien Alfred aus Saint Lucia.
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