Wirbel um Vertrag

Zerplatzter Gastro-Traum brachte viel Ärger

Die Bar hat bereits wieder geschlossen, nun wird eine neue Location gesucht.

(Bild: Christoph Miehl)

Der große Traum vom eigenen Lokal zerplatzte bereits nach wenigen Wochen. Stattdessen droht jetzt jede Menge Ärger. Schuld daran ist der Pachtvertrag des Gebäudes in Eisenstadt. 

Es klang ein wenig wie ein Märchen, als Anfang des Sommers bekannt wurde, dass das seit Jahren leer stehende Lokal Bienenkorb in Eisenstadt wiederbelebt werden sollte. Zumindest vier Monate lang wollte man dem bekannten Restaurant wieder Leben einhauchen. Josef „Josko“ Linzer eröffnete im Juni eine „ökosoziale Weinbar“, die bis 20. Oktober zum Vorbeikommen und Verweilen einladen sollte.

Keine Gäste da
Gepachtet hatte er das Lokal von der „Hoch3Wohnen Colmarplatz GmbH“, die den Komplex des Bundesländerhofes vor vier Jahren gekauft hatte. Er habe Eisenstadt etwas Gutes tun wollen, sagt der Großwarasdorfer heute. Doch für das Sommermärchen sollte es kein Happy End geben. Die Gäste blieben aus, auch mit der Stadt und dem Verpächter war Linzer bald über Kreuz.

Wirbel um Innenhof
Jetzt, nach rund eineinhalb Monaten, ist der Gastro-Traum schon wieder vorbei. Die Bar ist zu, sagt Linzer. Nicht nur wegen der fehlenden Gäste, sondern auch weil es Auffassungsunterschiede zwischen ihm und dem Verpächter gibt, ob der Innenhof Teil des Pachtvertrages ist. Linzer sieht diesen als inkludiert, er habe sich auch immer so verhalten. Beim Verpächter ist man anderer Meinung. Nur die kleine Holzterrasse vor dem Restaurant sei im Vertrag umfasst gewesen, erklärt Andreas Agh von Hoch3Wohnen. Überhaupt sei man Linzer sehr weit entgegen gekommen, sogar als es um ein Freiluftkonzert gegangen sei.

Dennoch hat Linzer den Vertrag nun quasi einseitig gekündigt. Aus Sicht von Agh ist der Vertrag jedoch weiter aufrecht und somit auch weiterhin Pachtzins zu bezahlen – ein paar tausend Euro pro Monat. Das hatte Linzer ursprünglich nicht vor. Wenn notwendig werde er es auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen, meinte er. Auch Agh hatte bereits seinen Anwalt einschaltet. Mittlerweile haben sich die beiden Parteien aber gütlich geeinigt.

Josko Linzer ist nun auf der Suche nach einem neuen Lokal für seine Weinbar. 

(Bild: Christoph Miehl)

Suche nach neuem Lokal
Linzer will nun eine andere Gaststätte suchen, in der er seine ökosoziale Weinbar betreiben kann. Es ist nicht das erste Mal, dass er mit dem Konzept auf Herbergssuche ist. Dem Bienenkorb trauert er nicht hinterher. Der Standort sei ohnehin nicht gut gewesen, so Linzer.