Noch immer fließen Tränenmeere, doch langsam versiegen diese. Das kollektive Trauern geht in Feierstimmung über. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
„Auch wenn wir dich nicht live auf der Bühne erleben konnten, im Herzen bleibst du und bist du bei uns, Taylor, und wir bei dir“, versichert eine 17-jährige Wienerin. So wie ihre Freundin Stephanie, mit der sie sich am Wiener Stephansplatz zum kollektiven Trauern und innigen Trösten getroffen hat! Der Schock über die Absage sitzt tief. Doch nach und nach ist den Zehntausenden Fans, die sich vor allem in Wien, aber auch in St. Pölten spontan zu Taylor-Communitys zusammengefunden haben und singen, was die Stimme hergibt, auch schon wieder nach Feiern zumute.
Wie berichtet, hatten die scharenweise Enttäuschten sogar ein lautstarkes Halleluja angestimmt. Singen und Tanzen gegen den Hass – dazu wurden nicht nur Songs dieses Popstars, sondern auch anderer Stars – vor allem von der älteren Generation – angestimmt, etwa „Give Peace a Chance“ von John Lennon. Eine berührende Hymne, mit der seit Jahrzehnten für den Frieden geworben wird. Die Hoffnung der Fangemeinde, dass Swift doch vielleicht einmal an der Donau vorbeischaut, stirbt zuletzt. „Dann bin ich ganz sicher wieder dabei“, schwärmt ein Linzer Swiftie.
Jetzt geht es eben ab nach London zum Konzert
Eine Swift-Begeisterte aus St. Pölten – sie hatte für alle drei Auftritte in Wien Karten gekauft — tröstet sich damit, dass sie jetzt ja ohnehin nach Wembley zum ganz großen Event fliegt. Dort will die 19-Jährige das Konzert ihres Idols umso heftiger und intensiver genießen. Zuvor schon war die junge Frau nach Amsterdam geflogen. Eine Familie aus Brunn am Gebirge (NÖ) war guter Hoffnung gewesen. Die 50-jährige Frau wäre mit ihrer Tochter (15) ins Stadion gegangen. „Die Kleine kann nicht verstehen, warum abgesagt wurde“, erzählte die enttäuschte Mutter ihrem Nachbarn.
Die Kleine kann nicht verstehen, warum abgesagt wurde.
Mutter über ihre Tochter (15)
„Ich wollte einmal im Leben Taylor Swift sehen“
Auch für die 23-jährige Zhihan Wang aus Chengdu (China) sollte ein lang gehegter Traum in Erfüllung gehen. „Ich wollte einmal in meinem Leben Taylor Swift sehen und habe jahrelang dafür gespart“, so die Studentin verzweifelt. Dicke Tränen kullern ihr über das Gesicht. Jinbao Guo (25), ihr Freund aus der Metropole Schanghai, stimmt ihr nickend zu. Es sei nicht leicht gewesen, das einmonatige Visum für Österreich zu bekommen. Als das Konzert abgesagt wurde, hätten viele vor Verzweiflung zu schreien begonnen. Mit Tausenden anderen Swifties hatten sie bereits ihr Basislager vor dem Ernst-Happel-Stadion aufgeschlagen, um die besten Plätze zu ergattern.
Kanzler „tröstet“ eine Swiftie-Delegation
Um die Enttäuschung der Fans nachvollziehen zu können, empfing ÖVP-Chef Karl Nehammer am Freitagnachmittag spontan eine Swiftie-Delegation bei sich im Bundeskanzleramt. Er hörte aufmerksam zu, nahm die Sorgen ernst und spendete Trost ...
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