Wenn sich Gewitter zu gefährlichen Unwetterzellen entwickeln, sind sie nicht nur dabei, sondern mittendrin: Die fliegenden Gewitterprofis von Langenlois haben schon viel erlebt. Ihr letzter Einsatz war aber ein ganz besonderer: Das Team der Hagelabwehr erlebte den „Kremser Wolkentrichter“ aus einem besonderen Blickwinkel.
Plötzlich richteten sich die Blicke der Menschen – und mindestens genauso viele Handys – gen Himmel: Im Raum Krems bildete sich am Donnerstag ein besonders beeindruckender Wolkentrichter. Da kein Bodenkontakt erfolgte, gab es bald wieder „Tornado-Entwarnung“.
Aufregender Job: Hagelschützer im Einsatz
Was schon von unten äußerst spektakulär aussah, erlebte das Team eines Hagelschutzfliegers aus einer ganz besonderen Perspektive: „Es war ein bislang einmaliges Erlebnis für die Crew“, so Johannes Eckharter vom Kulturenschutzverein Langenlois und Umgebung zur „Krone“.
Der Vorstand des Teams leitete die Cessna vom Boden gezielt durch die drei aufeinandertreffenden Gewitterzellen. Seine Infos vom vereinseigenen Wetterradar sind für die Piloten eine wichtige Orientierungshilfe durch die dichten Riesenwolken. Drei Flugzeuge stehen dem Verein zur Verfügung – sie steigen bei Hagelalarm auf und können die Eisbildung in Gewittern abschwächen.
In flachen Regionen ist die Tornadogefahr besonders hoch: Die Luft kann ungehindert nachströmen und begünstigt Turbulenzen.
Experten der Geosphere Austria
Ideale Bedingungen im Flachland Niederösterreichs
Im Gegensatz zu Windhosen treten in Österreich im Durchschnitt Tornados aber nur viermal pro Jahr auf – am häufigsten kommen die Wolkenwalzen im Bereich des südöstlichen Österreichs bis hinauf ins Wald- und Weinviertel mit dem Boden in Kontakt, wie Experten von Geosphere Austria (vormals ZAMG) informieren. Dann wird es gefährlich: Erst im Juni letzen Jahres platzte unweit entfernt in Ziersdorf eine Windhose in die Vorbereitungen für ein Feuerwehrfest. Überraschend entwickelte sich jedoch ein Tornado, der eine mehr als 100 Meter breite Schneise zog, Telefonmasten knickte und Häuser stark beschädigte.
Neben Ziersdorf waren im Vorjahr in NÖ auch Weitersfeld, Großriedenthal und Bergern im Dunkelsteinerwald von „echten“ Tornados betroffen. Grund für die Häufung: Im Flachland sind örtlich konkrete Tornado-Warnungen nur mit wenigen Minuten Vorlaufzeit möglich, da Richtung und Stärke sich jederzeit ändern können.
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