Er ist in Hollywood als Exzentriker bekannt. Doch das ist nicht der Grund, warum Joaquin Phoenix jetzt nur fünf Tage vor Drehbeginn seines neuesten Films plötzlich einfach ausstieg.
Laut Insidern im Branchenblatt „Variety“ soll der 49-Jährige „kalte Füße“ bekommen haben. Der Grund: Bei dem Film des Regisseurs Todd Haynes handelt es sich um die Romanze eines schwulen Pärchens in den 1930er-Jahren, und „die Intimszenen waren für Joaquim einfach zu viel“.
Wird Film gar nicht gedreht?
Wobei diese für ihn nicht überraschend gekommen sein können, da er selbst am Drehbuch mitgeschrieben hatte. Ob der Film jetzt überhaupt noch gedreht wird, hängt laut „Variety“ noch total in der Luft.
Der Oscargewinner ist aber längst nicht der einzige Mega-Star, der kurz vor einem Dreh ausstieg.
Kostüm zu albern
Jean Claude Van Damme sollte in „Predator“ jenes Alien spielen, der von Arnold Schwarzenegger gejagt wird. Bei den Proben kurz vor Drehbeginn rastete der Martial-Arts-Star aus, weil er der Meinung war, dass sein Kostüm albern aussieht. Als er dann erfuhr, dass er durch Visual Effects gar nicht zu erkennen sein würde, stampfte der eitle Belgier vom Set und wurde durch Kevin Peter Hall als Predator ersetzt.
Charlie Hunnam war ursprünglich für die Rolle als Christian Grey in „50 Shades of Grey“ vorgesehen und machte kurz vor Dreh einen Rückzieher. Laut Berichten, weil er die Sado-Maso-Sexszenen mit Dakota Johnson zu gewagt fand. In Wirklichkeit hatte er bereits vorher seinem Freund Guillermo del Toro die Zusage gegeben, in „Crimson Peak“ mitzuspielen und die Drehtermine überschnitten sich. Jamie Dornan übernahm für ihn.
Knatsch am Set
Bill Murray war auch für den zweiten Teil von „Drei Engel für Charlie“ als Bosley, dem Boss der drei schönen Geheimagentinnen, vorgesehen. Doch dann verkündete der Komiker, dass er keine Lust mehr auf die Rolle hat. Laut Gerüchten hatte er sich mit Co-Star Lucy Liu zerstritten und soll dem Regisseur McG eine Kopfnuss verpasst haben. Zumindest letzteres bestritt Murray, der durch Bernie Mac ersetzt wurde.
Kim Basinger hatte sich verpflichtet, 1993 im Thriller „Boxing Helena“ die Hauptrolle zu spielen. Weil sie ihre Filmfigur zu unsympathisch fand, verlangte sie, dass Regisseurin Jennifer Lynch das Drehbuch umschreiben lässt. Was diese tat. Als Basinger aber kurz vor Drehbeginn das Skript sah, stieg sie aus dem Film aus: „Die Änderungen waren lächerlich und stümperhaft“, so die Begründung. Die Schauspielerin wurde von der Produktionsfirma verklagt und musste 3,8 Millionen Dollar Schadensersatz zahlen.
Zu erschöpft für „Der Pate“
Winona Ryder erhielt auf dem Zenit ihrer Karriere das Angebot von Francis Ford Coppola, im dritten Teil von „Der Pate“ Michael Corleones Tochter Mary zu spielen. Am Abend vor Drehbeginn informierte Ryder den legendären Regisseur, dass sie zu viele Filme am Stück gedreht habe und zu erschöpft für einen weiteren sei. Coppolas Tochter Sofia sprang kurzfristig für die Rolle als Mary ein – und wurde für ihre „amateurhafte Schauspielerleistung“ von Kritikern zerrissen.
John Travolta war 1996 der Hauptdarsteller in Roman Polanskis Film „The Double“. Doch während einer Probelesung stürmte der Star plötzlich vom Set und kam nicht wieder zurück. Laut Berichten war Travoltas explodiert, als er herausfand, dass Polanski Teile des Drehbuchs ohne sein Wissen umgeschrieben hatte. Die Produzenten verklagten Travolta wegen Vertragsbruchs auf 17 Millionen Dollar, der Schauspieler konterte mit einer Gegenklage. Am Ende gab es einen außergerichtlichen Vergleich.
James Purefoy sollte neben Natalie Portman in „V For Vendetta“ die Hauptrolle des maskierten Anarchisten spielen. Doch als der Film auf die Leinwand kam, steckte „Matrix“-Star Hugo Weaving unter der Maske. Erst im letzten Jahr dementierte Purefoy auf X das hartnäckige Gerücht, er habe seine Rolle aufgegeben, weil er die ikonische Maske zu unbequem fand: „Ich darf nicht darüber reden, aber hatte nichts mit der Maske sondern mit kreative Differenzen zu tun!“
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