Die Anklage hatte den Islamisten vorgeworfen, sich als Mitglieder des Terrornetzwerkes Al-Kaida nach einer Kampfausbildung im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet am Krieg auch gegen Angehörige der ISAF-Schutztruppe beteiligt zu haben. Zudem sollen beide von einem Führungsmitglied des Terrornetzwerks den Auftrag bekommen haben, in Europa Geld für die Organisation zu sammeln und neue Mitglieder und Unterstützer zu rekrutieren.
USB-Stick in Unterhose versteckt
Der Wiener Maqsood L. war am 16. Mai 2011 in Berlin aufgrund eines europäischen Haftbefehls der österreichischen Justiz verhaftet worden. Bei der Festnahme fanden die Beamten einen USB-Stick mit gespeicherten Geheim-Dateien, den der 23-Jährige in seiner Unterhose versteckt hatte. Monatelang arbeiteten Experten an der Entschlüsselung - mit Erfolg: Neben einem Terroristen-Handbuch in PDF-Format waren unzählige Anschlagspläne und -orte darauf zu finden. Die streng geheimen Informationen waren eingebettet in zwei Pornovideos - und die Filme "Kick Ass" und "Sexy Tanja" hatten es wahrlich in sich.
Demnach soll sich die Vereinigung die dreitägige Anschlagsserie 2008 in Mumbai auf Hotels, Lokale und den Bahnhof zum Vorbild genommen haben, um Europa zu terrorisieren. Laut entschlüsselter Dateien ebenfalls im Visier der Al-Kaida: Kreuzfahrtschiffe. Die Behörden erklären, dass der USB-Stick des Wieners zu einer der wichtigsten Sicherstellungen seit Jahren im Kampf gegen die Terror-Zelle gehöre. Anfang Juni 2011 wurde gegen den 23-Jährigen wegen mutmaßlicher Unterstützung der terroristischen Vereinigung "Deutsche Taliban Mujaheddin", kurz DTM, ein Haftbefehl in Deutschland erlassen.
Der 27-jährige Deutsche Yusuf O. soll Mitgründer der DTM gewesen sein. Yusuf O. hatte sich 2010 der Al-Kaida angeschlossen und dabei Maqsood L. kennengelernt.
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