Nach Olympiasieg

„Es ist verrückt“: Trump attackiert Boxerin Khelif

Olympia
10.08.2024 13:48

Nach dem Olympiasieg der umstrittenen Boxerin Imane Khelif hat US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump die Algerierin in einer Wahlkampfrede angegriffen. (Im Video oben sehen Sie die Pressekonferenz von Khelif nach ihrem Finalsieg.)

„Wer will, dass Männer im Frauensport mitmachen?“, fragte Trump bei seiner Rede in Bozeman im US-Bundesstaat Montana in die Menge und bezog sich damit auf die Boxerin Khelif, die gegen die Taiwanesin Lin Yu-Ting die Goldmedaille gewonnen hatte.

Trump weiter: „Ich möchte der jungen Frau gratulieren, die sich von einem Mann zu einer Frau entwickelt hat. Er … Sie hat Gold gewonnen.“

Donald Trump teilte gegen die „männliche“ Boxerin Imane Khelif aus. (Bild: ASSOCIATED PRESS, APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/Michael Ciaglo)
Donald Trump teilte gegen die „männliche“ Boxerin Imane Khelif aus.

Startrecht- und Geschlechter-Debatte
Zur Erklärung: Um Khelif und Lin Yu-Ting gibt es eine heftig geführte Startrecht- und Geschlechter-Debatte. Diese bekam während Olympia auch eine gesellschaftspolitische Dimension. Beide Boxerinnen waren nach bislang nicht näher erklärten Geschlechter-Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee nicht mehr anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden. Beide hätten laut IBA die erforderlichen Teilnahmekriterien nicht erfüllt und „im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile“ gehabt. Das IOC nannte es eine „willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemäßes Verfahren“ und ließ Khelif und Lin in Paris teilnehmen. Das im Pass angegebene Geschlecht sei für viele Sportarten maßgeblich für die Zulassung zu den Wettbewerben, lautete eine Begründung. Das IOC warnte vor einem „Kulturkrieg“. Der umstrittene russische IBA-Präsident Umar Kremlew kritisierte, mit der aktuellen Debatte werde der Sport „zerstört“.

Und Trump ging in seiner Rede auf die Italienerin Angela Carini ein, Khelifs erste Gegnerin in Paris. Carini hatte nicht den Hauch einer Chance. „Wie sieht es mit der Frau, der schönen Frau, aus Italien aus? Sie ist da rein und wusste gar nicht, was abgeht. Sie ist eine sehr gute Boxerin – aber nur gegen andere Frauen“, so Trump.

„Es ist verrückt, was sie machen“
Auf der Bühne tat Trump dann so, als würde er den Kampf nachspielen. „Er hat so gemacht“, boxte er in die Luft und fügte an: „Sie gleich boah, niemand hat mich je so hart getroffen.“ Dann wiederholte er die Szene. „Dann macht er es noch mal und sie gibt sofort auf“, so Trump. Sein Fazit zur aktuellen Diskussion in Richtung IOC: „Es ist verrückt, was sie machen.“

Was diese Trump-„Show“  mit seinem Wahlkampf zu tun hat, sei dahingestellt. Khelif hat es ihren Kritikern jedenfalls gezeigt. „Ich habe ihnen eine Antwort gegeben und meine Antwort war eine Goldmedaille“, sagte die 25-Jährige nach ihrem Gold-Triumph.

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