Neues Hotel

Bundesländerhof: „Wäre am liebsten schon fertig“

Andreas Agh in den Räumlichkeiten des ehemaligen Blaguss-Reisenbüros, das umgebaut wird.

(Bild: Christoph Miehl)

Der „Stillstand“ nach dem Verkauf des Bundesländerhofes ist nur scheinbar. Zeitpläne gibt es bereits. Ein erster Gastronom soll bald einziehen. Gleichzeitig steigen die Kosten. 

Vier Jahre ist es bald her, seitdem das Wiener Konsortium „Hoch3Wohnen Colmarplatz GmbH“ den Bundesländerhof in Eisenstadt gekauft hat. Vor einem Jahr wurden Pläne für ein neues Hotel und betreubares Wohnen präsentiert. Seitdem ist nicht viel passiert – zumindest scheinbar. Hinter den Kulissen hat sich hingegen einiges getan, berichtet Andreas Agh von „Hoch3Wohnen“.

Bis 2028 muss das Hotel einzugsbereit sein
Die bestehenden Büros wurden zum Teil saniert, bis Ende des Jahres hat man Vollvermietung erreicht. Auch für den Hotel-Neubau hat man einen Partner gefunden. Das junge deutsche Unternehmen „Limehome“ wird die Beherbergung nach Fertigstellung betreiben. Auf die Gäste warten dann Ein- bis Drei-Zimmer-Apartments. 44 Einheiten wird es mindestens geben, bis zu 62 sind möglich. Der Pachtvertrag umfasst 25 Jahre. „Limehome hat bereits eine große Community“, erklärt Agh. Der Vertrag sieht vor, dass das Hotel spätestens 2028 einzugsbereit sein muss.

2025 startet dann die große Baustelle für den Hotel-Neubau.

(Bild: Krone KREATIV/Christoph Miehl)

Keine Baustelle zur 100-Jahr-Feier
Für ein wenig Unsicherheit sorgt allerdings, dass Eisenstadt 2025 sein 100-jähriges Bestehen inklusive Städtetag feiert. Da brauche niemand eine Baustelle vor dem Kultur- und Kongresszentrum, meint Agh. Daher wird erst im Sommer oder Herbst des kommenden Jahres zu bauen begonnen. Eineinhalb Jahren Bauzeit sind geplant.

Gastronom zieht bald ein
Deutlich früher wird der erste Gastronom – ein Eisenstädter Betrieb – in die ehemaligen Blaguss-Räumlichkeiten einziehen. Der Vertrag soll demnächst unterschrieben werden. Nebenbei: Das Gastspiel von Josko Linzers ökosozialer Weinbar im früheren Restaurant Bienenkorb hat ein verfrühtes Ende gefunden. Die Bar hat bereits wieder geschlossen. Die Suche nach neuen, dauerhaften Gastronomen läuft.

Betreiber sprang kurz vor Vertragsunterzeichnung ab
Im restlichen Teil des Gebäudekomplexes soll ein betreubares Wohnen entstehen. Hier kam es zu Verzögerungen, weil der Betreiber kurz vor Vertragsunterzeichnung absprang. Derzeit laufen wieder Verhandlungen, die bis Ende September abgeschlossen sein sollen. 65 bis 80 Zimmer soll das betreubare Wohnen umfassen. Umbauzeit: acht bis neun Monate.

Der Innenhof des gewaltigen Gebäudekomplexes. Der Brunnen geht wieder an die Stadt zurück.

(Bild: Christoph Miehl)

„Grüne Achse“ zur Osterwiese
Unter Dach und Fach ist mittlerweile auch der städtebauliche Vertrag mit der Stadtgemeinde, der es „Hoch3Wohnen“ ermöglicht, den öffentliche Raum vor dem Bundesländerhof moderner zu gestalten – auf eigene Kosten. Damit werde eine grüne Achse zwischen Hauptstraße, Colmarplatz und Franz-Schubert-Platz erfolgen, erklärt Bürgermeister Thomas Steiner: „Dies soll eine Initialzündung für eine zukünftige nachhaltige, urbane Entwicklung der ,Osterwiese’ werden.“

Kosten gehen nach oben
Was kostet „Hoch3Wohnen“ das Gesamtprojekt? Ursprünglich war von 15 Millionen Euro die Rede. Laut Agh wird es eher 22 Millionen Euro ausmachen. Allein die Architektenrechnungen würden sich bisher auf über 800.000 Euro belaufen. „Mir wäre es am liebsten, wenn schon alles fertig wäre“, meint Agh mit einem Schmunzeln. Wichtiger sei aber, dass das Endergebnis für die Mieter und die Stadt ansprechend sei.