Nach Synchron-„Blech“:

Tränen, Frust und Wut auf die Jury bei Alexandris

Olympia
10.08.2024 22:17

Tränen, Frust – und ganz viel Wut auf die Wertungsjury! Österreichs Synchronschwimmerinnen Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri konnten ihre Gefühle nach dem vierten Platz bei den Olympischen Spielen in Paris nicht verheimlichen.  

„Es war eine große Chance für uns. Ich finde, wir sind gut geschwommen“, zeigte sich Anna-Maria Alexandri nach der Freien Kür am Samstag im ORF-Interview enttäuscht. Wie ihre Schwester brachte sie auch ihren Unmut gegenüber der Wertungsjury zum Ausdruck.

So habe sie bei ihren Rivalinnen „Basemarks gesehen, die leider nicht bestraft wurden“. Sie „habe gewusst, dass sie gegen uns kämpfen werden heute. Ich war mir sicher nach dem gestrigen Ergebnis“, sagte Eirini-Marina. „Wir wissen (...), dass wir auch besser sind als die Chinesinnen, und wir sind nicht die einzigen, die das sagen.“

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

„Ich glaube, ich werde noch weinen“
Doch am Ende wurde es nur „Blech“! Die gebürtigen Griechinnen mussten sich nicht nur den chinesischen Olympiasiegerinnen Wang Liuyi/Wang Qianyi, sondern auch den Britinnen Kate Shortman/Isabella Thorpe sowie Bregje und Noortje de Brouwer aus den Niederlanden geschlagen geben. 2,7285 Punkte fehlten auf Bronze.

Die China-Zwillinge waren als Weltmeisterinnen angereist und mit rund zehn Punkten Vorsprung auf die Österreicherinnen in die Entscheidung gegangen, die Britinnen sowie die niederländischen Zwillinge rund drei Zähler hinter ihnen. Diese beiden Duette seien bisher immer hinter ihnen gewesen, sie hätten bei ihnen auch – nicht bewertete – Fehler gesehen, erklärten die Alexandris. „Das neue Bewertungssystem macht nur Sinn, wenn die Basemarks richtig verteilt werden“, so Anna-Maria.

„Ich habe noch nicht geweint, aber ich glaube, das kommt noch. Wir können uns nichts vorwerfen. Ich weiß, dass wir das heute nicht verdient haben“, ärgerte sich die enttäuschte Eirini-Marina Alexandri. „Ich finde es extrem schade. Wir haben an der Ausführung gearbeitet und deshalb ein paar Punkte von der Schwierigkeit geopfert.“

(Bild: GEPA pictures)

Trainerin Albena Mladenova war mit der Leistung ihrer Schützlinge durchaus zufrieden: „Ich bin sehr zufrieden, sie sind sehr stark geschwommen. Vielleicht hätten wir beim Ausdruck mehr bekommen können, aber so ist die Entscheidung“, meinte die Trainerin im ORF. „Ich bin wirklich enttäuscht.“ Die Ausführung sei es auf keinen Fall gewesen. „Vielleicht Artistik ein bisschen, keine Ahnung.“ OSV-Sportdirektor Walter Bär hätte lieber einen fünften als einen vierten Platz genommen. „Die vierten Plätze sind die bittersten. Enttäuschung ist natürlich dabei, es ist ganz hart.“

„Ich hoffe, dass die Österreicher trotzdem stolz sind“
In den vergangenen Jahren haben sich die Alexandris sukzessive nach oben gearbeitet. Vor drei Jahren in Tokio waren sie Olympia-Siebente geworden, im Vorjahr Weltmeisterinnen in der Freien Kür. Danach wurde die Vorbereitung weiter intensiviert. „Wir konnten auch nichts anders machen, wir haben alles geopfert. Auch sehr viel Freizeit“, betonte Anna-Maria. „Ich finde, wir haben es am meisten verdient, aber wir sind die einzigen, die es nicht bekommen haben. Ich hoffe, dass die Österreicher trotzdem auf uns stolz sind. Danke an alle, die uns unterstützt haben.“

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