Mit ihrem neuen Programm „ARTistART“ gastiert der legendäre Circus Roncalli von 11. September bis 6. Oktober in Wien. Die „Krone“ durfte im Kölner Fundus einen Blick hinter die Kulissen werfen und mit Gründer Bernhard Paul sowie Tochter Vivi Paul-Roncalli plaudern...
Was den Circus Roncalli zu dem magischen Ort macht, der er ist? Es ist die Einzigartigkeit und Liebe, die in jedes Detail gesteckt wird. Das tut Gründer Bernhard Paul seit fast 50 Jahren, in zwei Jahren ist das große Jubiläum, und seit geraumer Zeit auch seine Kinder Lili, Adrian und Vivi. Mit letzterer trafen wir uns im neu eingerichteten Fundus in Köln, wo der Circus sein Hauptquartier hat. Im Gegensatz zur fantasievollen Manege ein nüchterner Zweckbau, der allerdings eine zentrale Rolle spielt. „Neben dem Circus der auf Tour ist, betreiben wir das ganze Jahr über auch das Apollo Varieté in Düsseldorf und haben auch noch zusätzliche Shows. Bis zur Pandemie waren unsere Kostüme in alle Himmelsrichtungen verstreut – da etwas zu finden, war eine echte Herausforderung“, so Vivi.
Etwa 7000 Kleidungsstücke haben es in die Lagerhalle geschafft – von historischen Kostümen ab dem 11. Jahrhundert bis zu den Film- und Theaterkostüme aus dem Nachlass der legendären Schneiderei Lambert Hofer, die etwa die „Sissi“-Filme ausgestattet haben. Das sind aber bei weitem nicht alle. Abgesehen von den Schuhen und Accessoires, die in einem seperaten Keller untergebracht sind, mussten sieben Container voller Stoff, der schon in desolatem Zustand war, auf den Müll. Ein nicht ganz unemotionales Unterfangen. „Es waren lauter Kindheitserinnerungen. Ich konnte mich sofort daran erinnern, wer was in welcher Show anhatte. Dadurch war es mir natürlich ein Bestreben, möglichst vieles zu erhalten“, so Vivi.
Als Artistin hat sie momentan zwar keine Zeit für die Bühne, aber ihre Kostüme gibt es natürlich auch noch. „Aber nicht im Fundus, die sind bei mir zuhause“, strahlt sie stolz. Den Fundus zu durchsuchen war „wie eine Schatzsuche, weil auch sehr viele wertvolle Dinge dabei waren, etwa Meterware von seltenen, teuren Stoffen.“ Wie sich das Ausmisten mit der Sammelleidenschaft von Papa Bernhard Paul vereinbaren ließ? „Nachdem das Austmisten ich übernommen habe, ging das recht gut, weil mich kann der Papa nicht rausschmeißen“, scherzt Vivian, die das blinde Vertrauen ihres Vaters genießt, wie er uns bei einem Besuch in seinem Kölner Zuhause verrät. „Meine Kinder sind mit dem Circus aufgewachsen und haben ihn im Blut. Die wissen schon was sie tun und sie ergänzen sich alle sehr gut.“
Was sie mit ihrem Vater verbindet ist die Vorfreude auf Wien. „Ich habe schon ein bissl Heimweh“, gesteht Bernhard Paul und schmunzelt weiter: „Wenn ich dann länger dort bin, freue ich mich aber auch wenn es wieder weitergeht.“ Er hat den Circus eben auch im Blut.
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