Olympia-Marathon

„Fast gestanden“ – Mayer trotzte brutaler Strecke

Olympia
11.08.2024 10:48

Tapferer Olympiaauftritt von Julia Mayer! Mit der 87. Nennzeit war sie in den Damen-Marathon am Schlusstag gestartet, als 55. kam sie nach 2:35:14 Stunden ins Ziel! „Es hätte nicht besser laufen können“, jubelte sie. Den Sieg holte die Niederländerin Sifan Hassan. 

Akribisch wie wohl keine andere Athletin hatte sich Julia Mayer auf die Herausforderung des olympischen Marathons in Paris vorbereitet. Vor allem auf seine rund 450 Höhenmeter, von denen die giftigsten auf dem Weg nach Versailles bzw. auch wieder aus dem Rückweg aus dem südöstlichen Vorort lagen, insbesondere da es auf letzterem Abschnitt teils auch stark bergab ging. „Das ist die größte Herausforderung überhaupt“, erklärte Mayer. „Wie sehr kann ich es rollen lassen?“

Trainiert hatte sie auf einer Strecke mit Nussberg und Kahlenberg in Wien. „Das war das heftigste Training, das ich je hatte“, stöhnte Mayer im Vorfeld. Doch es zahlte sich aus. 

Julia Mayer (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Julia Mayer

Platz um Platz aufgeholt
Mit der 87. Nennzeit unter 91 Starterinnen war die Österreicherin vom Start vor dem Pariser Rathaus aufgebrochen, lief wie geplant einfach ihr Tempo. Bei jeder Verpflegungsstellte trank sie nicht nur einen Schluck, sondern schüttete sich das Wasser wegen der Hitze über den Kopf. Einige Teilnehmerinnen gaben schon früh auf, andere gingen zu rasch an. Mayer kämpfte sich tapfer über die 42,195 Kilometer und Platz für Platz nach vorne. Nach 15 Kilometern war sie 78., zur Rennhälfte 74.

(Bild: APA/AFP/Kirill KUDRYAVTSEV)

Als besonders brutal erwies sich der steile Anstieg zwischen Kilometer 27 und 30. „Ich habe geglaubt, ich bin gestanden“, gestand Mayer. „Aber zum Glück war es bald vorbei.“ Danach begann ihr Teilstück, das Bergablaufen, das sie so sehr trainiert hatte. „Da habe ich eine nach der anderen eingesammelt, Läuferinnen überholt, von denen ich nie geglaubt hätte, dass ich sie schlagen kann“, staunte Mayer, die wie erhofft, noch mehr Körner übrig als manch andere Athletin hatte. So lief sie vor dem Invalidendom als 55. in 2:35:14 ins Ziel und jubelte: „Dieses Rennen übertrifft sogar noch meinen Rekordlauf.“ 

Der Olympia-Marathon bot auch an der Spitze ein denkwürdiges Rennen, eines der spannendsten Finals überhaupt. Selbst nach 40 Kilometern blieb noch ein Quintett mit der gebürtigen Äthiopierin Hassan, die zwischendurch schon hatte abreißen lassen müssen, den beiden Kenianerinnen Hellen Obiri und Sharon Lokedi sowie den Äthiopierinnen Tigst Assefa und Amane Shankule. Das Tempo wurde immer höher, als erste musste Shankule reißen lassen, nach etwas über 41 Kilometern auch Lokedi. Auf den letzten Metern erhöhte Assefa das Tempo, doch Hassan konnte folgen.

Sifan Hassan holte sich den Olympiasieg. (Bild: APA/AFP/Andrej ISAKOVIC)
Sifan Hassan holte sich den Olympiasieg.

Rempelei in Zielkurven
Auf den engen Zielkurven versuchte, die Äthiopierin ihre Führung zu halten, kurz kam es sogar zu einer Rempelei, ehe die Niederländerin, die in Paris schon Bronze über 5000 und 10.000 Meter gewonnen hatte, doch einen Weg vorbei fand und ihre Sprintstärke ausspielte. In 2:22:55 stellte sie wie tags zuvor Tamirat Tola (ÄTH) einen neuen olympischen Rekord auf. Assefa blieb Silber in 2:22:58, Obiri holte Bronze in 2:23:10.

Auch Mayer freute sich, als sie den Ausgang des Rennens erfuhr, ist Hassan doch ein großes Vorbild. „Das ist einfach Wahnsinn, zwei Tage nach den 10.000 Metern hier zu gewinnen, drei Medaillen in drei Rennen zu holen.“

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